Ein Bericht von Wolfgang Mahler
Hallo,
jetzt habe ich auch den zweiten Teil meiner Fotoserie fertig und zwar mit Aufnahmen aus den Jahren 1999 bis 2001.
Dass das Ende der M61 kurz bevor stand, war uns allen klar. Ein Teil der MÁV-Führungsriege wollten diese Baureihe unbedingt loshaben, warum auch immer. Im Gegensatz zur M41 kam die M61 mit den schweren Saisonzügen (z. T. 14 Wagen) zu Recht ohne schadhaft zu werden und im Gegensatz zur M62 schonte sie den Gleisoberbau. Sie war also bestens für den Verkehr am Balaton mit schweren Zügen und der kurvenreichen Strecke geeignet. Auch gab (und gibt) es immer noch alle Ersatzteile von GM.
M61 010 - die "Schwarze" - fährt aus dem Bahnhof Tapolca aus.
M61 004 wurde nach ihrem schwerem Unfall vom 04.06.1999 bei Badacsony im Heizhaus Tapolca abgestellt und harrte auf ihr Ende.
Nach Saisonende hatte man in Tapolca mehr Zeit für die großen Fristarbeiten. Aufgrund des niedrigen Heizhauses mussten die Lokomotiven im Freien angehoben werden, um Arbeiten an Drehgestellen, Drehzapfen etc. durchführen zu können. Bei schönem Wetter war das bestimmt eine angenehme Arbeit. Aber bereits Ende August/Anfang September konnte man sich am Plattensee auf Regenwetter verlassen und so musste das Werkstattpersonal in Tapolca am 31.08.1999 die Fristarbeiten bei Regen ausführen.
Die seit 1999 wieder im annähernden Originallack verkehrende M61 010 ist mit S 9705, Tapolca - Budapest, kurz vor Balatontördemic im Einsatz.
Im Mai 2000 waren für den 3-tägigen M61-Umlauf nur noch drei Maschinen verfügbar: M61 006, M61 010 und M61 020. M61 001 gehörte bereits dem Eisenbahnmuseum und M61 019 war ohne Fahrmotoren in der Halle des Heizhauses Tapolca hinterstellt, wurde im Laufe des Sommers aber - zunächst ohne Wissen der Direktion - wieder aufgearbeitet, d. h., mit neuen Fahrmotoren versehen.
M61 006 bringt den Zug 974 nach Tapolca, hier bei Szepezdfürdö.
Am 22.05.2000 wartete die M61 006 auf die Durchführung von Fristarbeiten. Im Hintergrund der Hausberg von Tapolca, der Szentgyörgyhegy.
Ein Klassiker unter den Fotostandpunkten war die Balatonpartie bei Balatonfüszfö. Hier zieht die M61 020 am 24.05.2000 den Zug 9705 in Richtung Szekesféhérvár.
Bei der Rückfahrt wurde die M61 020 mit Zug 9714 bei Abrahamhegy abgelichtet.
Eine schöne Leistung war das morgentliche Zugpaar 8659-8642 von Tapolca nach Fonyód und zurück. Bei dieser Leistung mußte sich die Nohab nicht besonders anstrengen. Hier begegnet die M61 020 mit Zug 8642 dem Fotografen am 25.05.2000 bei Balatongyörök.
Von den Fotografen weniger beachtet waren die Leistungen der M61 nach Kaposvár. Doch auch diese Strecke hatte ihren Reiz. M61 020 bringt den Zug 8864 bei Somogyjád nach Kaposvár.
Gleiche Lok, gleicher Zug, gleicher Tag bei Várda.
Wieder die M61 020 mit dem "Kaposvárer", diesmal Zug 8806 am 27.05.2000 bei Balatonederics.
Einen anstrengenden Dienst hatte die M61 010 am 28.05.2000 mit dem Zug S 9704, der aus 12 Wagen bestand. Anfahren - Bremsen - Abstand der Bahnhöfe oft nur etwas mehr als einen Kilometer. Für diese Leistungen war nur die Nohab geeignet. Die M41-Lokomotiven blieben hierbei öfters liegen.
Im Dezember 2000 wurde dann der Dienst der M61 endgültig beendet und die Lokomotiven M61 006, M61 019 und M61 020 dem Eisenbahnmuseum Budapest übereignet (M61 001 kam ja schon im Jahre 1999 dorthin). Am 28.08.2001 waren alle vier Rundnasen des Eisenbahnmuseums Budapest dort anzutreffen.
Am 28.08.2001 konnte man im Museum sogar eine Rundnasenparade aufnehmen. Dieser Teil des Museumsheizhauses ist heutzutage leider meist versperrt.
Wenn man jetzt in der Nähe des Plattensees einen GM-Sound hören will, muss man nach Slowenien fahren. Auf der Strecke Pragersko - Hodos ist die Reihe 664.1 der Slowenischen Eisenbahnen im Einsatz und von Pragersko bis Murská Sobota kommt einmal am Tag die Reihe 644 mit dem Fahrverschub. Hier zieht die 664-101 einen Güterzug durch Moskanjci.
Und wie lautet der Titel eines bekannten Films? Ich denke noch oft an Piroska. Piros = rot, also Ursprungsfarbe der M61! Und mit viel Glück bekommt man eine M61 oder die 459.021 vor einem Güterzug vor die Linse.