Ein Bericht von Hans-Jürgen Warg
Hallo NOHAB-Fans,
da ich nun auch im Besitz eines Scanners bin - kein Profigerät für eine vierstellige Summe - sondern "nur" ein Canonscan 9000F, kann ich hier nun auch ein paar ältere Aufnahmen präsentieren. Zunächst ein paar Eindrücke von meinen zahlreichen Ungarnreisen in den 1990er Jahren, meist an das Nordufer des Plattensees, um die letzten - seit 1988 in Tapolca beheimateten - M 61 auf Zelluloid zu bannen.
M61 014 - eine ehemalige Regierungszuglok - wartet mit P 9713 nach Szekesfehervar im Bahnhof Tapolca auf Fahrgäste.
M61 020 mit D 954, Budapest Deli Pu. - Zalaegerszeg, durcheilt den Bhf. Lesencetomaj, kurz hinter Tapolca.
Das Einsatzgebiet der M61 vom Depot Tapolca aus, reichte im Süden bis nach Kaposvar - auf dem Weg dorthin ist M61 002 mit P8863, von Fonyod kommend, hier in Lengyeltoti.
Die seit 1993 wieder im Originallack verkehrende M61 004 ist mit P 8642, Fonyod - Tapolca, kurz vor dem Ziel, hier bei Nemesvita.
M61 004 und M62 269 befördern gemeinsam bis Szekesfehervar den P 9715 - Ausfahrt Tapoca am 22.7.1994.
Von Zalaegerszeg kommend, passiert M61 002 mit D 955 nach Budapest, das Einfahrsignal von Bazaltbanya, im Hintergrund ist die Burg Sümeg zu sehen.
M61 001 mit P 9715, Tapolca - Szekesfehervar, im Haltepunkt Badacsonylabdihegy. 22.7.1994.
Ausfahrt Nemesgulacs-Kisapati mit M61 013 und P 9712, der Zielbahnhof Tapolca ist nicht mehr weit.
Bis 1995 wurden einige Leistungen bis/von Budapest deli pu.(Südbahnhof) gefahren. Ab 1996 wurde generell in Szekesfehervar umgespannt. M61 001 steht mit P 9714 nach Tapolca im wenig fotogenen Bahnhof...
...und passiert wenig später einen kurzen Tunnel mitten im Stadtgebiet von Budapest.
Gleiche Lok, gleicher Zug, nur zwei Tage später in Badacsonytomaj.
Am Morgen um 8:00 Uhr gab es 1995 noch täglich ein Treffen von 3 NoHAB im Bahnhof Tapolca. Links fährt M61 020 mit P 9752 aus Szekesfehervar ein, in der Mitte wartet M61 017 mit P 8817 nach Kaposvar, und rechts steht M61 013 mit P 9725 nach Budapest deli pu. bereit.
Im Depot Tapolca warten die bestens gepflegte Traditionslok M61 004 und M61 020 auf neue Aufgaben.
Güterzugleistungen waren eher selten, im 1995er 7-tägigen Umlaufplan war jedoch ein abendliches Güterzugpaar von Tapolca nach Celldömölk aufgeführt. M61 020 mit Güterzug 94522 in Lesencetomaj.
M61 010 hat den P 8864 von Kaposvar nach Fonyod gebracht und setzt nun um, bevor es mit P 8863 wieder nach Kaposvar geht.
Kurz vor Tapolca passiert M61 001 mit P 9714 aus Budapest, den Csobanc - einen von vielen Tafelbergen vulkanischen Ursprungs am Nordufer des Balatons.
Nochmals der Güterzug 94522, Tapolca - Celldömölk, hier am Einfahrsignal von Uzsa.
M 61 006 und M 61 008 im Depot Tapolca, dem Mekka der NoHAB-Enthusiasten in den 1990er Jahren. 3.7.1996
Die Norduferstrecke am Balaton verläuft oft parallel zur Straße, trotzdem finden sich auch hier brauchbare Motive - M61 020 mit P 9707 nach Budapest in Abrahamhegy.
Die schon arg lädierte M61 014 passiert mit D 886,(Kaposvar)- Tapolca - Szombathely, das Einfahrvorsignal von Lesencetomaj. Am 01.01.1997 wurde die ehemalige Regierungszuglokomotive ausgemustert.
Eine Woche später feierte man im Budapester Bahnhof Angyalföld mit einer großen Fahrzeugparade das Jubiläum "150 Jahre Eisenbahn in Ungarn". An der Veranstaltung war auch eine NoHAB dabei. Im neuen Lack präsentierte M61 019 - auch eine ehemalige Regierungszuglok - Schnellzugwagen ungarischer Herkunft.
Der erste Besuch des Depot Tapolca im Sommer 1997 vermittelte gleich unerwartete Neuigkeiten - M61 010 im Originallack! Zwar etwas zu dunkel geraten, aber immerhin gab es neben M61 004 jetzt eine weitere NoHAB in den Originalfarben. Am 30.07.1997 gelang ein Porträt auf der Drehscheibe in Tapoca.
Auch 1997 eine sichere M61-Leistung - D 887, Szombathely - Kaposvar, hier mit M61 006 bei Lesenceistvand.
M61 010 mit S 9702, Budapest deli pu. - Tapolca, in Badacsonytomaj.
1998 wurde aus dem D 887 der Eilzug S 8807, hier mit M61 006 bei der Einfahrt in Celldömölk.
M61 001 vor D 965, Tapolca - Budapest deli pu., wird gleich in den Tunnel bei Balatonkarattya eintauchen und damit das Balatonufer verlassen.
Einige Zeit später - M61 006 verlässt mit P 9714 nach Tapolca den kurzen und einzigen Tunnel am Balaton.
Wieder der Eilzug S 8807 nach Kaposvar mit M61 010 - in Balatonszentgyörgy wird er schon erwartet.
Eine zügige Verfolgungsfahrt ermöglichte noch diese Aufnahme in Somogyvar.
Auch die Rückleistung - S 8806 nach Szombathely - wurde am Abend bei Balatonederics dokumentiert, im Hintergrund ist die Burgruine Szigliget zu sehen.
Auch 1998 ein Blick ins Depot Tapolca - M61 006, 020 und 002 warten auf Beschäftigung. 11.8.1998.
Kurz vor Urlaubsende kehrte auch M61 004 - nach längerer Zeit in Budapest - wieder an den Balaton zurück. Hier im Bild mit P 9714 im Bahnhof Zanka-Köveskal.
Der nächste Besuch der M61 fand 1999 statt. Bereits vor Anreise wurde bekannt, dass die Traditionslok des Depo Tapolca - M61 004 - bei einem Unwetter am 4.6.1999 gegen einen entwurzelten Baum gefahren war, daraufhin entgleist und dabei so schwer beschädigt wurde, dass eine Aufarbeitung nicht mehr möglich war. Doch in Tapolca wusste man sich zu helfen. Kurz nach meiner Ankunft hatte ich das Glück bei der der ersten offiziellen Fahrt der neuen Traditionslok dabeisein zu dürfen. M61 020 - noch ohne Schilder - mit P 8642, Fonyod - Tapolca.
Nach der Fahrt war noch Gelegenheit die Lok im Depo Tapolca abzulichten, zahlreiche ungarische Eisenbahnfreunde waren auch anwesend.
Bereits am nächsten Tag war sie im Planeinsatz, hier verlässt sie mit D 1972, Budapest deli pu. - Tapolca, den Bahnhof Badacsonytomaj.
Diese Aufnahme ist bereits aus dem Jahr 2000, ohne es dazumal zu wissen - aber wohl ahnend - es sollte das letzte sein! Der einsatzfähige Bestand in Tapolca war mittlerweile auf drei Maschinen geschrumpft, die vierte - M 61 001 - hatte man nach Budapest, für das in diesem Jahr eröffnete Eisenbahnmuseum "Füsti", abgefahren. M61 006 - nun die letzte NoHAB in der orangenen Farbgebung, M61 010 und M61 020 waren ja im Originallack - verlässt mit dem Eilzug S 19703, Tapolca in Richtung Budapest.
Am 13.7.2000 früh am Morgen wurde M61 020 nach Budapest überführt, die Eröffnung des neuen Eisenbahnmuseums "Magyar Vasuttörteneti Park" auf dem Gelände des ehemaligen Bw Nord stand an. Die Aufnahme mit dem Sonderzug 9771 entstand in Revfülöp.
Mit viel Glück den "Wolkenkrimi" gewonnen - M61 006 mit S 9705, Tapolca - Budapest deli pu., bei Balatonfüzfö.
Die Rückleistung - P 9714 nach Tapolca - an gleicher Stelle, wiederum mit einer Portion Glück.
Die vielen Unterwegshalte am Balaton ermöglichten noch ganz bequem eine Aufnahme vom Kreuzungshalt in Revfülöp.
Die gleiche Lok, der gleiche Zug, aber vier Tage später bei der Einfahrt in Nemesgulacs-Kisapati. Im Hintergrund der Szentgyörgyhegy, einer der vielen Tafelberge vulkanischen Ursprungs nördlich des Balatons.
Ein paar Nachtaufnahmen sollten auch mal in den Kasten - im Sommer am Balaton gar nicht so einfach, geht doch die Sonne schon ca. 5:00 Uhr auf. S 9707 nach Budapest, Abfahrt in Tapolca um 4:30 Uhr, war dazu geeignet, allerdings musste ich dafür 3:30 Uhr das Bett verlassen! M61 010 mit dem erwähnten Eilzug nach Budapest wartet im Bahnhof Tapolca auf Ausfahrt.
Auch im letzten Jahr relativ sicher mit einer NoHAB bespannt, das Eilzugpaar S 8807/8806, Szombathely - Kaposvar u.z.
M61 006 mit S 8807 passiert den Bahnhof Lesenceistvand kurz vor Tapolca.
Auch das letzte Bild ist diesem Zug gewidmet, die inzwischen wieder aus Budapest zurückgekehrte M61 020 in der Fotokurve bei Lesenceistvand.
Am 21.12.2000 beförderte M61 020 den D 974 von Szekesfehervar nach Tapolca, es sollte der letzte Planeisatz einer NoHAB am Balaton sein - einen Tag später wurden die letzten M61 als Lokzug, bestehend aus M61 020, 019, 006 und 010, nach Budapest abgefahren.
Folgende M61 blieben erhalten:
M61 001 MAV Nostalgia
M61 002 ausgeschlachtet; NoHAB-GM Foundation
M61 006 MAV; gelegentliche Arbeitszugeinsätze
M61 010 NoHAB-GM Foundation
M61 017 MAV Instandhaltung
M61 019 MAV; gelegentliche Arbeitszugeinsätze
M61 020 MAV Nostalgia
Die NOHAB-Fans danken Hans-Jürgen für die hervorragenden Aufnahmen der M61! Da kann man nur hoffen, dass der Dia-Scanner noch eine Weile hält und weitere Schätze zutage fördert.