In Nürnberg deutete als erstes der Zuganzeiger in der Bahnhofshalle auf unseren Zug hin. Das Fahrtziel Kosovo Polje dürfte noch nicht oft auf der Anzeige gestanden haben!
Der Start in Augsburg erfolgte etwas verzögert, sodass der Zug in Nürnberg ca. 45 Minuten verspätet einfuhr. Speziell für diese Fahrt bekam 1125 einen Front-Aufkleber mit dem Text SANTA FEe, der das STRABAG-Logo ersetzt.
Dann ging es bei Regen über Regensburg weiter nach Passau, wo wir einen Fotohalt am Bahnsteig einlegten. Es schien schon wieder die Sonne.
Danach gab es dann die Premiere: erstmals eine ehemalige DSB-NOHAB in Österreich! Wir hatten immer noch reichlich Verspätung und unser Lokführer Eberhardt hat alles gegeben. Das hatte dann zur Folge, dass die Betriebsleitung der ÖBB unseren Zug sogar auf die neue Schnellfahrstrecke der Westbahn gelassen hat, wo wir in Fahrstufe 8 bei maximaler Höchstgeschwindigkeit von 133 km/h durchs Land gerauscht sind. Und das, obwohl wir nur einen Fahrplan für 120 km/h hatten. In jedem Fall war es für alle Fahrgäste ein Erlebnis, in einem NOHAB-Schnellzug mit diesem Tempo gefahren zu sein! Da zwischen Passau und Wien keine Fotohalte geplant waren, bot es sich an, im Bar- und Speisewagen bei ausgzeichneter Verköstigung die Fahrt zu genießen.
Aus dem letzten Wagen gab es wegen der kurvenreichen Strecke durch Wien schöne Perspektiven auf unsere Zuglok.
Hinter Wien wechselten wir auf die nicht elektrifizierte Aspangbahn, wo mehrere Fotohalte geplant waren.
Wegen unserer Verspätung klappte allerdings nur der in Traiskirchen, dafür allerdings mit Zugüberholung und Scheineinfahrt.
Überholt wurde unser Zug durch 5147 004.
Nach der Zugüberholung setzte unser Zug für die Scheineinfahrt zurück.
Bei der Einfahrt in den Bahnhof passierte MY 1125 ein Flügelsignal.
Die Durchfahrt durch Tattendorf (ohne Fotohalt) lichtete Thomas Schneider für uns ab, der an der Strecke stand.
Den letzten Fotohalt des Tages gab es in Loipersbach-Schattendorf, dem letzten ÖBB-Bahnhof vor der ungarischen Grenze.
Dort kreuzten zwei Gegenzüge, davon war einer ein 5047-Pärchen.
Mit über einer Stunde Verspätung erreichten wir Sopron.
Der Sonderzug wurde schliesslich von M42 001 der GYSEV aus dem Bahnhof gezogen. Bei der M42 001 handelt es sich um einen Prototypen mit Deutz-Motor. Damit war der erste Reisetag beendet.
Die MY 1125 sollte noch betankt werden, was mehr schlecht als recht geklappt hat. Michael Frick konnte dabei noch eine Nachtaufnahme machen, bevor es zum Hotel ging.
Am nächsten Morgen war es bewölkt, als wir wieder am Bahnhof eintrafen. Gegenüber befindet sich das Depot der GYSEV, in dem die V43 320 in der gelb-grünen GYSEV-Lackierung abgestellt war.
Ein Typischer Personenzug der GYSEV mit V43 sieht so aus:
Unser Zug stand bereits auf Gleis 3, als die beiden NOHABs angefahren kamen.
Die M61 017 ist mit ihrer sehr gelungenen Lackierung immer wieder eine Augenweide. Die MY 1125 wurde als Wagen eingestellt und fuhr dadurch leer im Zug mit. Deswegen hatte unser Lokführer an diesem Tag frei.
Der erste Fotohalt des Tages fand noch auf GYSEV-Gleisen im Bahnhof Ikreny wegen einer Zugkreuzung statt.
Trotz bevorstehender Zugkreuzung war das Überschreiten der Gleise kein Problem.
Erst kurz vor Einfahrt des Gegenzuges mussten wir uns für eine Seite der Gleise entscheiden.
Auf dem Weg nach Budapest erwartete Istvan Ledneczki unseren Zug bei Szár zwischen Györ und Budapest in eindrucksvoller Landschaft. Im Hintergrund ist ein MAV-Flirt zu sehen (5341004-9).
Dann fuhren wir ohne weiteren Fotohalt durch bis Budapest. Inzwischen hatten wir die Wolken auch hinter uns gelassen und die Sonne schien wieder wie bestellt. Im Bahnhof Rakosrendezö machten wir dann einen kurzen Fotostop, bevor der Zug rückwärts ins Eisenbahnmuseum geschoben wurde.
Im Museum gibt es einen Bahnsteig, an dem der Zug abgestellt wurde. Sofort gingen alle vor zu den Loks für ein Foto. Da kam plötzlich ein Schienen-PKW der MAV mit hohem Tempo angebraust, der ohne Temporeduzierung durch die Fotografenmeute raste. Sehr erfrischend, aber in Deutschland undenkbar!
Wir waren gespannt, was nun passieren würde. Natürlich war eine Parade auf der Drehscheibe mit den anwesenden MAV-NOHABs geplant. Endlich kuppelten unsere Zugloks ab und rangierten Richtung Drehscheibe.
Dann zog MY 1125 vor und posierte kurz neben dem Schienen-PKW.
Als MY 1125 auf der Drehscheibe stand, war bereits M61 020, die zuvor im Schuppen stand, zur Parade rausgefahren. Leider war keine weitere M61 anwesend, M61 001 fuhr einen Sonderzug und von M61 006 war bekannt, dass sie in Hegyeshalom im Bauzugeinsatz ist.
Dann war es soweit, die beiden M61 nahmen die SANTA FE in die Mitte und posierten ausgiebeig für die zahlreichen Fotografen. Die in unmittelbarer Nähe pendelnde MAV-Dampflok war ganz plötzlich abgemeldet, und alles versammelte sich vor den GM-Dieseln.
Die Drehscheibe stand noch nicht optimal und wurde nochmal gedreht.
Zwischen durch baten wir den Organisator Michael Frick (ganz rechts) und unseren MY-Bändiger Eberhardt Möller vor die Lok. An beide schon an dieser Stelle einen riesengroßen Dank von den NOHAB-Fans! Unser NOHAB-Pappi Klaus Korbacher war nicht davon abzubringen, vor "seiner" M61 017 zu verweilen.
Ein Nasenfoto der drei Schönheiten darf nicht fehlen.
Der Programmpunkt "NOHAB-Konzert" durfte natürlich nicht fehlen, leider kann man so ein akustisches Ereignis hier nicht rüberbringen. M61 020 mit Abgasfahne.
Zum Schluss wurden alle drei Loks für die Fotografen auf der Scheibe gedreht. Als MY 1125 an der Reihe war, stand M61 020 schön frei.
MY 1125 auf der Drehscheibe im ungarischen Eisenbahnmuseum war das Highlight der Dreherei.
Das solls aus dem Museum gewesen sein. Dank auch an die Museumsmitarbeiter, die eine schöne Veranstaltung ermöglicht haben! Allerdings macht sowas auch reichlich Durst, der bereits während der Ausfahrt aus dem Museum in unserem Barwagen gestillt wurde.
Sehr spektakulär ist die Ansammlung von Schrankenbäumen am Bahnhof Rakosrendezö, wo unser Zug wieder die Hauptstrecke erreichte.
Wegen Bauarbeiten fuhren wir dann über Kecskemet Richtung Serbien weiter. Der nächste Fotohalt fand in Kisszallas kurz vor der Grenze statt.
Dann kam der ungarische Grenzbahnhof Kelebia, in dem wir vor der Passkontrolle zum Fotografieren vorlaufen durften! Die M61 017 war bereits vorgezogen und wir konnten MY 1125 neben ungarischen V43 ablichten.
Auf serbischer Seite ist Subotica Grenzbahnhof. Dorthin wurde unser Zug von einer V43 gezogen. Hier gab es die Passkontrolle durch die serbischen Grenzorgane, leider ohne Fotomöglichkeit. Nach der Lösung eines kleineren Problems mit der Einreise einer unserer Servicedamen aus dem Speisewagen ging es dann weiter Richtung Novi Sad und Belgrad. Im Bahnhofsvorfeld rangierte die Kennedy-Lok 661 224 ihren Personenzug. Diese Loks wurden von GM in Kanada in den Jahren 1960-72 gebaut und besitzen ebenfalls den 567C-Motor. Der Sound dieser Loks ist im Gegensatz zur Optik wirklich klasse.
Ab Subotica wurden wir von einer Elok der Baureihe 444 gezogen. Die 444er sind modernisierte, kroatische Nachbauten der schwedischen RC2-Loks. Eigentlich war auch für Serbien geplant, dass MY 1125 den Zug allein durchs Land zieht. Die Genehmigung dafür lag auch bereits vor, bevor jemand aus dem Vorstand der serbischen Eisenbahngesellschaft die Genehmigung widerrief. Selbst unser Reiseleiter Dragan konnte das nicht verhindern, obwohl er alle Hebel in Bewegung setzte. Der Pflicht-Vorspann durch serbische Loks führte übrigens im angespannten Lokomotivpark dazu, dass nun nicht ausreichend Lokomotiven für die Planzüge zur Verfügung standen! Nun ja...... Im Bahnhof Zednik sollte es im Abendlicht einen letzten Fotohalt geben.
Die 444 wurde vom Zug abgezogen, damit wir die Wagen nur mit 1125 aufnehmen konnten. Das sollte dann auch das letzte Bild des Tages sein. Die eingleisige Hauptstrecke Subotica-Novi Sad befuhren wir mit einem überraschenden Bummeltempo, so dass sich die Fahrt durch Serbien extrem in die Länge zog. Belgrad erreichten wir erst mit ca. 70 Minuten Verspätung.
Die Nacht in Belgrad war kurz und warm, aber dank Aircondition auf den Zimmern erträglich. Am nächsten Morgen stand unser Zug bereits am Bahnsteig im Hauptbahnhof. Dieser Bahnhof, der als Kopfbahnhof angelegt ist, entspricht in keiner Weise den Erwartungen an einen Hauptbahnhof einer europäischen Landeshauptstadt. Das gesamte Bahnhofsgelände wird von den Zügen nur mit Schrittgeschwindigkeit befahren, weil zum einen die Gleislage nicht viel mehr hergibt und zum anderen sämtliche Weichen von Hand bedient werden. Dazu sitzen im Gleisvorfeld Bahnmitarbeiter, die das erledigen. Liegt mal eine Weiche falsch, drückt der Zug eben ein Stück zurück. An diesem Zustand wird sich auch nichts mehr ändern, weil derzeit ein neuer Hauptbahnhof als Durchgangsbahnhof gebaut wird, der aber noch nicht in Betrieb ist. Irgendwann wird dann der heutige Bahnhof stillgelegt.
Die meisten Züüge unter Fahdraht werden von den RC-Nachbauten 441 bzw. 444 modernisiert gefahren. Die meisten sind bereits im neuen roten Farbschema lackiert. Daneben gibt es auch eine 6-achsige Variante der Baureihe 461. Ab Belgrad sollten wir Vorspann durch eine Kennedy-Diesellok erhalten, die bereits im Gleisvorfeld wartete.
Die 661 248 war nicht sehr gepflegt, hatte allerdings erst im Juli eine HU bekommen.
Auf den Wunsch vom NOHAB-Pappi posierten unser Lokführer der 1125 und der serbische Reisebegleiter Dragan Jovanovic vor der Lok.
Kurz vor Abfahrt des Zuges setzte sich 461 124 in der alten Lackierung vor den Zug auf dem Nachbargleis.
Die Ausfahrt erfolgte dann mit Schrittgeschwindigkeit, was sehr praktisch war, da am BW die betriebsfähige 33 087 (eine ex 52er) abgestellt war. Sehr interessant war der als Haus genutzte Waggon.
Die 33 087 wurde wohl gerade angeheizt.
Dann kam für die Diesel-Fans das erste Highlight des Tages: die drei V300-Loks, die seinerzeit für den Regierungssonderzug von Tito beschafft wurden. Wir hatten im Jahr 2005 beim ersten Kosovo-Besuch bereits versucht, sie zu fotografieren. Das wurde aber nichts, weil sie damals von Subotica, wo sie zuletzt eingesetzt wurden, bereits nach Belgrad überführt waren. Jetzt stehen sie im Süden Belgrads in Topcider abgestellt. Ein Fotohalt war zwar nicht geplant, aber der Zug fuhr in Schrittgeschwindigkeit an den Maschinen vorbei, so dass wir in Ruhe reichlich Fotos machen konnten.
Die Loks befinden sich in einem sehr schlechten Zustand. Eine von ihnen soll zumindest optisch aufgearbeitet und in den Bahnpark Augsburg als Botschafterlokomotive entsand werden.
Dann ging es weiter auf der Hauptstrecke Richtung Nis. Unterwegs entdeckten wir das Bild einer P8 auf der Wand eines Güterschuppens.
In Lapovo, wo wir die elektrische Hauptstrecke verlassen haben, standen zwei 62er-Dampfloks abgestellt. Sie standen offensichtlich schon länger, denn sie waren fast vollständig zugewachsen.
Auf der eingleisigen Nebenbahn Richtung Kraljevo machten wir einen ersten Fotostop auf der freien Strecke. Dabei wurde die Kennedy-Lok abgekuppelt und vorgezogen. Dann durfte sogar Eberhard seine Lok anwerfen und den Zug (entgegen der Vorschriften) vorziehen. Das anschließende Ankuppeln mit Bremsprobe gestaltete sich etwas langwierig, sodass wir in Zukunft darauf verzichten sollten.
In Kraljevo bekamen wir eine andere Zuglok und konnten wieder ausgiebig fotografieren. Auf dem Nachbargleis rangierte 661 124 vor stehenden Personenzug, der uns später überholen sollte. Wir bekamen 661 121 vor den Zug.
Wir bekamen 661 121 vor den Zug.
Auf einem der hinteren Gleise waren zwei Schienen-PKWs aufgestellt, davon einer von Mercedes Benz.
Das nächste Mal hielten wir unterhalb einer Burgruine. Entgegen der Ankündigung wurde die 661 doch wieder abgekuppelt und wir konnten unsere SANTA FE vor dem Zug ablichten. Allerdings war das Motiv mit Burg nicht wirklich gut umzusetzen.
Die Reisegruppe wurde wegen der engen Verhältnisse im Gleis in zwei Gruppen geteilt, die nacheinander ihre Fotos machen sollten. Das sah dann so aus.
Wir schlugen dann vor, die 661 wieder vorzuhängen und noch ein Stück vorzuziehen, damit wir noch das Motiv mit Burg machen konnten. Und so passierte es dann auch.
Als nächstes fand der Überholungshalt in Brvenik statt. Zuglok des Personenzuges war 661 124.
Dann hielten wir an einem der schönsten Motive dieser Fahrt an. An einem sehr romantischen Plätzchen hatten die Einwohner eine offene Rundhütte und ein sehr kleines Amphitheater erbaut. Aber nicht nur das, wir wurden sogar mit selbst hergestellten Lebensmitteln als Gäste bewirtet!
Neben selbstgebackenem Brot mit Honig gab es Moccakaffee und, nicht zu vergessen, Slivowitz, der ausgesprochen gut war, aber auch ordentlich schwindlig machte. Klaus nennt die Fotostelle seit dem nur noch "Slivovice". Jedenfalls hatten sich die Einheimischen enorm viel Mühe gegeben und die Verpflegung war sehr gut!
Insgesamt war es eine sehr schöne Überraschung. Vor allem wegen der Aussicht. Die war wirlich sensationell! Die Strecke lag in der Kurve mit Einschnitt und kleiner Brücke über einen Bach, im Vordergrund ein altes Form-Vorsignal, im Hintergrund eine kleine Kapelle auf einem Felsen.
Selbstverständlich wurde die 661 wieder abgekuppelt und vorgezogen, nachdem der Zug millimetergenau zurecht rangiert wurde.
An dieser Stelle hätten sich vor 10 Jahren Firmen wie Agfa und Kodak sanieren können, die Auswahl der Bilder war entsprechend schwer.
Die Verabschiedung bei der Abfahrt fiel ausgesprochen herzlich aus.
Auf dem Weg Richtung Kosovo passierten wir den Bahnhof Raška, wo es noch Formsignale gibt. Trotz trüben Lichts durften wir eine Scheinausfahrt ablichten. Es war das letzte Foto des Tages, denn nun standen uns die Einreiseformalitäten ins Kosovo bevor und es wurde auch langsam dunkel.
Nun ein paar Worte zur Situation der Eisenbahn im Kosovo. Nach den Unruhen nach der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo im Februar 2008 besetzten Serben die Bahnlinie nördlich von Mitrovica. Etwa dort grenzen die albanisch bewohnten Gebiete auf das vorweigend serbisch bewohnten Gebiet im Norden des Kosovo. Das war natürlich für die Albaner und die Kosovo Railway völlig inakzeptabel. Sie stellten daraufhin den Zugverkehr zwischen Mitrovica und dem Grenzbahnhof Leshak kurzerhand ein. Deswegen fahren seitdem die serbischen Eisenbahnen mit ihren Personenzügen über Leshak hinaus bis in den letzten serbischen Bahnhof Zvecan kurz vor Mitrovica. Die Serbien sehen das Kosovo nach wie vor als ihr Hoheitsgebiet an, während aus Sicht der "Kosovaren" eine ausländische Bahnverwaltung widerrechtlich auf ihrer Strecke Züge betrieben. Es werden übrigens auch Güterzüge mit Dieseltreibstoff für Tankstellen über Leshak ins nördliche Kosovo gefahren, was die Kosovaren deswegen nicht witzig finden, weil die Steuern dafür an Serbien und nicht ans Kosovo abgeführt werden. Da das Kosovo keine bedeutende Industrie hat und nahezu alles importieren muss ohne selbst exportieren zu können, ist das ein echtes Problem für dieses kleine Land. Jedenfalls ergibt sich daraus folgende aktuelle Situation: Zwischen Mitrovica und Zvecan findet seit Februar 2008 keinerlei Zugverkehr statt! Es gibt auch keinen Kontakt zwischen den serbischen Eisenbahnern in Zvecan und den Albanern in Mitrvice. Die Gleis- und Signalanlagen sind vollständig betriebsbereit, so dass der Zugverkehr sofort aufgenommen werden könnte. Will man die gesamte Strecke bereisen, muss man heute zwischen den beiden ca. drei Kilometern entfernten Bahnhöfen auf den Bus ausweichen. Dummerweise galt das auch für unseren Sonderzug, selbst dafür war es politisch nicht durchsetzbar, eine Ausnahmegenehmigung zu bekommen. Die Fronten sind zu verhärtet. Wir mussten den Zug samt MY 1125 in Zvecan stehen lassen, mit Gepäck auf Busse umsteigen und nach Mitrovica fahren, um uns in den bereitstehenden Zug der Kosovo-Railways zu setzen. Der Bus war alles andere als vertrauenserweckend, brachte aber alle Teilnehmer ohne Personenschäden nach Mitrovica
Das alles war nach 14 Stunden Zugfahrt entsprechend anstrengend und passierte nachts. Deshalb gibt es auch nur ein Beweisfoto von der MY 1125, wie sie am Zug in Zvecan abgestellt war.
Zuglok von Mitrovica nach Kosovo Polje war Lok 007, die als erste NOHAB ein neues Farbkleid von Michael Frick erhalten hatte. Die Farbe wurde von der Firma STRABAG zur Verfügung gestellt. Mit der Ankunft in Kosovo Polje war der Reisetag beendet.
Am nächsten Tag wollten wir die Strecken im Kosovo Richtung Süden (Hani i Elezit) und Westen (Kline-Peja) befahren.