Informationen zu den NOHAB-Rundnasen (Baureihe V170)

Bis 1999 gab es in Deutschland keine NOHABs, wenn man mal davon absieht, dass Loks der SNCB früher bis nach Köln fuhren und DSB-Loks bis nach Flensburg bzw. Hamburg. Trotzdem waren die Loks durchaus auch in Deutschland bekannt, was im ersten Moment verwundert. Warum war das so?

Recht früh schon bekamen die Rundnasen in Westeuropa den inoffiziellen Titel "Europalok", der im Gegensatz zu anderen Baureihen, die auch so bezeichnet wurden, durchaus angebracht war. Fuhren sie doch in zahlreichen Ländern Europas und kamen dabei bis nach Deutschland und Frankreich. Sogar bis in den damaligen Ostblock nach Ungarn haben sie es geschafft. Möglicherweise war dies auch Anlass für die Modellbahnhersteller Fleischmann, Piko und Märklin, die Rundnasenloks früh und für lange Zeit ins Sortiment aufzunehmen. Und wie viele Modellbahner mag es wohl gegeben haben, die beim Durchblättern der Märklin-Kataloge ab 1965 immer wieder an den Bildern der hübschen DSB-NOHABs hängengeblieben sind, ohne sie jemals im Original gesehen und gehört zu haben? Vermutlich blieb dabei etwas haften... Im Osten Deutschlands wurden die Rundnasen hingegen durch die Filme der Olsenbande, die sehr populär waren, bekannt. Vor allem der Film „Die Olsenbande stellt die Weichen“ enthält viele Szenen mit Loks der Baureihen MX, MY und MZ, die die Nasenloks auch in der DDR bekannt gemacht haben.

Nicht vergessen wollen wir die Testfahrten der Di3.623 in der DDR, wo sie im Juli 1960 für die VES-M Halle zwischen Dresden und Karl-Marx-Stadt unterwegs war. Später dann erfolgten die Überführungsfahrten der 20 ungarischen M61 zwischen Juni 1963 und März 1964 quer durch die DDR von Sassnitz nach Děčín. Sie erregten auch durch die angebrachten Spruchbänder auf Deutsch („Noch eine NOHAB-GM Lokomotive nach Ungarn“) an den Seiten der Lok große Aufmerksamkeit. Die NOHAB-Rundnasen waren somit im Westen wie im Osten durchaus unter Eisenbahnfreunden bekannt.

Trotzdem sollte es bis ins Jahr 1999 dauern, als erstmals NOHABs auch in Deutschland dauerhaft unter der Baureihen-Bezeichnung „V170“ heimisch wurden. Die Bezeichnung V 170 orientierte sich an der Motorleistung von ca. 1.700 PS.

Diese Geschichte der NOHAB-Rundnasen beginnt bereits im Jahr 1998, als die letzten Vertreter der Baureihe MY bei der Dänischen Staatsbahn DSB noch im Einsatz sind. In diesem Jahr erwarb die Vossloh-Tochter EuroTrac insgesamt 10 MY-Lokomotiven von den DSB. Es handelte sich dabei um die MY 1125, 1127, 1131, 1138, 1142, 1143, 1147, 1149, 1151 und 1155, die von den DSB im Jahr 1998 abgestellt worden sind.

Ende 1998 begann die Aufarbeitung der Loks bei der DSB in Aarhus und Kopenhagen mit Einbau der deutschen INDUSI. Als Ersatzteilspender mussten die Loks 1114, 1116 und 1119 herhalten. MY 1143 wurde als einzige Lok in die weinrote Lieferfarbgebung mit leicht geändertem Flügelrad umlackiert, alle anderen behielten ihre rot/schwarze Lackierung. Die überholten Loks führten zwischen Kopenhagen und Ringsted Testfahrten durch. Anschließend wurden die Loks im Frühjahr 1999 über Padborg nach Deutschland überführt. Anlässlich der Anreise zum NOHAB-Treffen nach Randers, das am 15.05.1999 stattfand, trafen wir MY 1142 und 1143 am 13.05. in Padborg an.

MY 1142 und 1143
 MY 1142 und 1143 Frank-Marc Siebert 13.05.1999 Padborg

Die Loks wurden noch im Jahr 1999 bei Vossloh in Kiel für ihre Einsätze in Deutschland umgerüstet. Die Schneepflüge waren dem deutschen EBA zu breit und durften in der Mitte auch nicht spitz zulaufen, weil das die Rangierer gefährden könnte, so dass diese allesamt umgebaut werden mussten. Alle Loks bis auf die bereits frisch lackierte 1143 erhielten eine neue Farbgebung. Die 1142 wurde Silber mit hellroten Führerständen, alle anderen acht Loks erhielten die gleiche Farbaufteilung, nur blau anstatt hellrot.

Interessant ist, dass die 10 Maschinen keine Zulassung des im Jahr 1994 neugegründeten Eisenbahn-Bundesamtes EBA erhielten, sondern jeweils eine Einzelzulassung des Landesbevollmächtigten für Bahnaufsicht von Schleswig-Holstein. Es existiert somit also keine Baureihen-Zulassung der dänischen MY-Loks für Deutschland, so dass nicht einfach weitere Loks für den Einsatz in Deutschland zugelassen werden können. Aus heutiger Sicht ist es ein Glücksfall, dass es 1999 wenigstens zu diesen Einzelabnahmen kam, denn heute wäre das undenkbar, auch wenn seitens der EU eine Harmonisierung der Fahrzeug-Zulassungen vorgesehen ist. Die Firma Power Rail aus Magdeburg, die lange versucht hat, Loks der luxemburgischen Baureihe 1800 in Deutschland zuzulassen, kann davon ein Lied singen. Obwohl die Loks 1806, 1815, 1817 und 1820 über PZB 90, GSMR Funk und eine Zulassung für das deutsche Streckennetz verfügen, untersagte das EBA den Einsatz mit der Begründung, dass der Zulassungsbescheid im Jahre 2000 von einem EBA-Beamten etwas „missverständlich“ erteilt wurde. Wir erinnern uns, die 1800er fuhren jahrelang nach Deutschland (Ehrang) und auch andere deutsche Ziele wurden von der CFL mit dieser Baureihe angefahren. Nach mehreren Terminen mit dem EBA vor Gericht gab die Power Rail schließlich auf und verkaufte die Lok 1806 wieder nach Luxemburg, wo sie nun als Museumslok weiterhin im Einsatz steht. Doch zurück zu den Rundnasen. Die EuroTrac stellte die Loks schließlich bei der Norddeutschen Eisenbahngesellschaft NEG ein, die auch zu Vossloh gehörte. Eingesetzt wurden die Loks vom Standort Haldensleben aus. Sie erhielten die Baureihen-Bezeichnung V170 und behielten ihre Ordnungsnummern bei.

Kaum in Deutschland angekommen, machten die Rundnasen gleich auf sich aufmerksam. Durch Probleme mit den neuen Integral-Zügen bei der Bayerischen Oberlandbahn BOB wurden vier V170 angemietet, die mit Silberling-Garnituren Ersatzzüge fahren sollten. Vermietet wurden 1131, die rote 1142, die weinrote 1143 und 1151, die jedoch nicht zu Planeinsätzen kamen, sondern nur Test- und Sonderfahrten durchführten. Glücklicherweise haben wir Fotos von den Loks aus dem bayerischen Oberland.

MY 1151
MY 1151 Frank-Marc Siebert August 1999 Holzkirchen

Die Loks erhielten sogar BOB-Aufkleber auf der Front und den Seiten, mit denen sie noch längere Zeit herumfuhren. Dank Klaus Frick haben wir sogar ein Foto von einer Testfahrt auf den BOB-Gleisen.

MY 1143
MY 1143 Klaus Frick 1999 BOB-Strecke

Die nächsten Jahre wurde es wild in Bezug auf die Besitzverhältnisse und Einsätze der NOHABs. Wir versuchen einen Überblick:

Im Winter 1999 wurden die 1131, 1142 und 1151 nach Tübingen zur Bespannung des "Nostalgie-Orient-Express" abgegeben. Während die 1142 für längere Zeit im Süden blieb und von der Neckar-Schwarzwald-Alb-Eisenbahnbetriebsgesellschaft NeSA eingesetzt wurde, kamen die anderen Loks zurück in den Norden.

Im April 2000 hatten wir das Glück und die Information, dass insgesamt acht V170 im Anschluss des Schotterwerkes Flechtingen bei Haldensleben abgestellt seien. Auf Weg zum Plandampf in der Prignitz suchten wir die Loks auf.

1143
1143 Frank-Marc Siebert 14.04.2000 Flechtingen

In einer Reihe standen dort MY 1143 in weinrot und dahinter die blau-silbernen 1149, 1131, 1155, 1125, 1127, 1147 und 1138.

MY 1138
MY 1138 Frank-Marc Siebert 14.04.2000 Flechtingen

Es fehlten nur die 1142 und 1151, die offenbar beide im Süden der Republik waren.

Man suchte offenbar nach Aufgaben für die Loks und konnte Anfang 2001 vier Loks an die EuroRail Deutschland vermieten, die sie z. B. vor Bau- und Mineralölzügen einsetzte. Die EuroRail wurde erst im Dezember 2000 als Tochter der Schweizer EuroRail gegründet und hatte sich auf Mineralölzüge spezialisiert. Im März 2001 wurde bekannt, dass der Verkauf der NEG seitens Vossloh nicht erfolgreich war und sich die NEG damit aus dem operativen Geschäft zurückzog. Die Loks wurden seitdem durch die EuroTrac an andere Unternehmen vermietet. Ab April 2001 fuhr die EuroRail Mineralölzüge Richtung Niederlande und bespannte die Züge bis Emmerich mit NOHAB-Doppeltraktionen. Ein Lokführer, der diese Leistung fuhr, berichtete davon, dass er einmal einen beladenen Zug mit vier (4!) in Mehrfachtraktion vorgespannten NOHABs durch Düsseldorf HBF zu fahren hatte, wo er halten musste. Beim Anfahren und Beschleunigen in der Bahnhofshalle hätten sich die Fahrgäste wegen des höllischen Lärms auf dem Bahnsteig die Ohren zu gehalten! Es dürfte sich um 1127, 1149, 1151 und 1155 gehandelt haben. Schade, dass das niemand im Video festgehalten hatte.

Im September 2001 weilte die rot-silberne 1142 in Freilassing, wo sie mit ihrem Sonderzug abgestellt war.

My 1142
My 1142 Jens Homann 01.09.2001 Freilassing

Im Oktober 2001 wurde bekannt, dass die Schweizer Muttergesellschaft der EuroRail insolvent ging und damit die Mineralölzüge endeten. Die angemieteten NOHABs 1151 und 1155 blieben zunächst in Emmerich abgestellt. Die Lokomotiven 1127, 1138, 1149, 1151 und 1155 sollten bereits vor der Insolvenz der EuroRail an die österreichische Mineralölgesellschaft Gamma verkauft werden. Die Kaufverträge waren bereits unterschrieben, als auch die Gamma in die Insolvenz ging. Die Loks wurden nie bezahlt und fielen damit in die Insolvenzmasse der EuroTrac zurück.

Allerdings lief es mit den Vermietungen nicht so gut; im Laufe des Jahres 2002 standen viele Rundnasen in Haldensleben herum, vereinzelt wurden Loks an die KEG oder Eichholz vermietet. Im Jahr 2003 schließlich übernahm Eichholz alle zehn NOHAB-Lokomotiven und setzte sie vorwiegend im Bauzugverkehr ein. Lediglich die 1127 wurde als Ersatzteilspender auf den Rand gestellt, später gesellte sich die weinrote 1143 nach Fristablauf hinzu. Damit kam für die nächsten Jahre etwas Ruhe ins Leben der deutschen NOHABs.

In den Folgejahren erhielten einige Loks wie 1149 und 1151 Eichholz-Aufkleber auf den Fronten und wurden auf den Seiten mit Baustellenbildern foliert, um auf ihr Einsatzgebiet hinzuweisen.

MY 1149
MY 1149 Frank-Marc Siebert 15.03.2008 Haldensleben

Inzwischen hatte sich zwischen der NOHAB GM-Gruppe Deutschland und dem Leiter der Werkstatt in Haldensleben Otto Rentschler eine gute Beziehung entwickelt. Neben regelmäßigen Besuchen in Haldensleben kam bald das Thema Farbgebungen der NOHAB-Loks auf. Insbesondere Michael Frick nahm Gespräche mit den Eichholz-Entscheidern auf. Und so kam es erstmals im Jahr 2006 dazu, dass die erste Rundnase eine neue Farbgebung bekam. Die 1147 erhielt eine an das Demonstrator-Design angelehnte Lackierung in dunkelblau.

MY 1147
MY 1147 Frank-Marc Siebert 22.07.2006 Haldensleben

Ein Jahr später war 1155 dran. Sie sollte die dänische Ursprungslackierung in weinrot bekommen, allerdings stellte sich heraus, dass die beschaffte Farbe nicht passte. Sie entsprach eher dem norwegischen Rotbraun, das die Di3 ab 1962 erhalten haben, und so wurde das Design kurzentschlossen auf die norwegische Lackierung mit gelben Zierstreifen umgestellt. Die Aufarbeitung der Karosserie und die Lackierung erledigte Michael Frick nahezu alleine in seiner Freizeit.

My 1155
My 1155 Frank-Marc Siebert 28.12.2007 Haldensleben

Im August 2007 gelangte die MY 1148 aus Dänemark nach Haldensleben. Die Lok ging 2006 an die dänische Firma Scandic Rail Partners über, an der Otto Rentschler beteiligt ist, und sollte in der Haldenslebener Werkstatt betriebsbereit hergerichtet werden. Wegen fehlender Zulassung konnte sie jedoch in Deutschland nicht eingesetzt werden, sie sollte später in Dänemark zum Einsatz kommen.

MY 1148
MY 1148 Frank-Marc Siebert 20.08.2007 Bei Demker

Seit dem 1. Januar 2007 erhalten alle Schienenfahrzeuge zur Identifikation eine zwölfstellige Nummer gemäß der UIC-Richtline und werden damit im deutschen Fahrzeugeinstellungsregister gelistet. Das bedeutete für die Rundnasen der Baureihe V170, dass ihnen die Baureihe 227 bzw. 1227 (die Baureihennummer ist 4-stellig) zugeordnet wurde. Da aber die Ordnungsnummer lediglich dreistellig ist, konnten die bisherigen 4-stelligen Ordnungsnummern nicht übernommen werden. Sie erhielten also neue Ordnungsnummern, die leider keinerlei Bezug zur DSB-Nummer mehr haben und an der Lok angeschrieben sein müssen. Hier eine Übersicht:

Die V170-Nummern gibt es heute als "Betreiberbezeichnung" trotzdem noch, sie ist nur kein Bestandteil der UIC-Nummer mehr.

Im Laufe des Jahres 2007 übernahm die STRABAG die Firma Eichholz und damit auch die NOHAB-Lokomotiven. An den Einsätzen sollte sich dadurch nicht ändern, aber seitdem wurden die Entscheidungen zunehmend in höheren Etagen im fernen Österreich getroffen. Der Einfluss der STRABAG wurde dann auch direkt bei der neuen Farbgebung der 1125 deutlich, die sie 2007 erhielt. Es sollte das berühmte und von den amerikanischen F7-Lokomotiven bekannte Santa Fe-Design werden, allerdings mit dem STRABAG-Schriftzug auf der Nase. Im Dezember 2007 stand sie bereits frisch lackiert vor der Halle.

MY 1125
MY 1125 Frank-Marc Siebert 28.12.2007 Haldensleben

Währenddessen war die 1148 bereits in Arbeit, sie sollte die klassische DSB-Farbgebung in weinrot mit Flügelrad erhalten. Im März 2008 erstrahlte sie in den neuen Farben.

MY 1148
MY 1148 Frank-Marc Siebert 15.03.2008 Haldensleben

Überhaupt nahm die NOHAB-Farbgebungsoffensive im Jahr 2008 so richtig Fahrt auf, es wurden neben der 1148 weitere fünf Loks umlackiert:

Die 1131 erhielt analog zur 1147 ein grünes Demonstrator-Design, so wie es die NOHAB-Vorführlok Di3.623 einst getragen hatte.

MY 1131
MY 1131 Frank-Marc Siebert 14.04.2008 Köln-Gremberg

Dann war die 1138 dran und erblühte wie die 1148 im dänischen Weinrot mit Flügelrad.

MY 1138
MY 1138 Frank-Marc Siebert 14.08.2008 Haldensleben

Der Einfluss der STRABAG-Chefetage zeigte sich erstmals im Wunsch nach einem einheitlichen STRABAG-Design der Lokomotiven. Dieses wurde zuerst an 1142 mit den Grundfarben Rot und Weiß realisiert. Weitere Loks sollten folgen, wobei nur die 1142 ein Flügelrad auf ihrer weißen Nase erhalten sollte.

MY 1142
MY 1142 Frank-Marc Siebert 02.05.2008 Haldensleben

Als Design-Kracher erhielt ebenfalls in 2008 die 1151 das KANSAS City-Design in rot/gelb, aber noch mit EIVEL-Schriftzug. Neben der Santa Fe-Variante kam damit eine weitere US-Farbgebung auf deutsche Gleise. Damals war diese Lackierung durchaus umstritten, speziell das "Himbeer-Rot" wurde, obwohl der richtige Farbton, wenig geliebt. Andere fanden diese außergewöhnliche US-Lackierung durchaus fotogen. Selbst die STRABAG-Chefetage zeigte wenig Begeisterung über diese Farbgebung und wollte sie direkt wieder umlackieren lassen. Glücklicherweise wurde sie sehr kurzfristig auf einer Baustelle gebraucht und verschwand damit erst einmal vom Hof. Das Ganze ging so schnell, dass ihr Dach nicht mehr lackiert werden konnte.

MY 1151
MY 1151 Frank-Marc Siebert 30.06.2009 Flechtingen

Heute ist glücklich, wer die 1151 einmal im KANSAS City-Design erwischen konnte, denn sie fuhr nicht lange damit herum und es fand auch keine Sonderfahrt statt.

Für die NOHAB-Fotofreunde wurde jedenfalls angesichts der Variantenvielfalt ein Traum wahr, der gleichzeitig zur fotografischen Herausforderung wurde! Es gab es kaum regelmäßige Leistungen, auf denen man die Loks sicher hätte erwischen können. Man brauchte schon Insider-Informationen, um die Loks im Einsatz zu erwischen. Trotzdem belebten gerade die beiden "bunten" 1125 und 1151 die Eisenbahn-Szene, auch wenn diese Lackierungen zunächst nicht von jedem NOHAB-Fan begrüßt wurden. Heute ist jeder froh, der die Loks in diesen Farben fotografieren konnte.

Im Folgejahr 2009 war dann 1149 dran, auch sie wurde rot/weiß, erhielt aber kein Flügelrad mehr auf den Fronten.

MY 1149 und 1147
MY 1149 und 1147 Ulf Häger 11.10.2009 Köln Hansaring

Nicht vergessen werden darf der "Balkan-Express", der von der IGE und Michael Frick organisiert wurde. Dieser Zug fuhr im August 2009 mit Santa Fe-Lok MY 1125 von Nürnberg ins Kosovo und wieder zurück. Es war das einzige Mal, dass eine weitere NOHAB-Rundnase ins Kosovo kam.

MY 1125
MY 1125 Frank-Marc Siebert 23.08.2009 Bei Pavlica (Serbien)

Im Februar 2010 war dann schon wieder 1151 dran, sie wurde ebenfalls rot/weiß ohne Flügelrad. Ihr KANSAS City-Design trug sie somit keine zwei Jahre. Und auch das rot/weiße Farbkleid sollte sie nicht lange tragen.

MY 1151
MY 1151 Frank-Marc Siebert 23.02.2010 Eilsleben

Auch das Jahr 2010 hatte es in sich! Im März ergab sich die Gelegenheit, mit der weinroten 1138 auf der Haldenslebener Schiene einige Fotofahrten zu veranstalten. Zu der Zeit weilte der IGE-Zug in Haldensleben, wo die Waggons eine blaue FD-Lackierung erhalten sollten, und wir haben mit diesem Zug in Neulack und 1138 einige Fotozüge ohne Fahrgäste am 20. und 21.03.2010 durchgeführt. Es war die erste Foto-Sonderfahrt der NOHAB-GM-Gruppe Deutschland und trotz des trüben Wetters eine tolle Veranstaltung.

MY 1138
MY 1138 Frank-Marc Siebert 20.03.2010 Bei Vahldorf

Die neu lackierte 1151 war an diesen Tagen zufällig auch in Doppeltraktion mit 1155 unterwegs und bespannte einen Schotterzug von Flechtingen Richtung Norden. Leider besaß sie nur wenige Wochen nach ihrer Lackierung schon reichlich Graffiti. Wir wussten im März noch nicht, wie wichtig diese Fotos werden würden, denn die 1151 sollte die rot/weiße Farbgebung nicht lange behalten.

MY 1151 und 1155
MY 1151 und 1155 Frank-Marc Siebert 20.03.2010 Flechtingen

Ende 2010 gab es den nächsten massiven Einschnitt in das deutsche NOHAB-Gefüge: die STRABAG hatte sich entschieden, sich von den meisten NOHABs zu trennen! Bis auf 1147 sollten alle Loks verkauft werden. Nun ist es nicht etwa so, dass diese inzwischen z. T. mehr als 50 Jahre alten Oldtimer einfach so an beliebige Firmen verkauft werden können, die zuverlässige Betriebsloks benötigen. Es bedarf schon Unternehmen, die den Loks die richtige Wartung zukommen lassen können und die auch Zugang zu Ersatzteilen haben. Für Deutschland ist dabei die Nähe zur Werkstatt in Haldensleben sicher wichtig. Zwischenzeitlich hatte sich Michael Frick entschieden, eine Firma zu gründen, um möglichst viele NOHAB-Lokomotiven von der STRABAG übernehmen zu können: die Altmark Rail. Die Loks sollten betriebsfähig erhalten werden und durch Vermietung das benötigte Geld einspielen. Der Verkauf der Loks erfolgte im Jahr 2010 an die meistbietenden Firmen, von denen fünf ihre Gebote abgegeben haben. Die Loks wurden im November 2010 wie folgt verteilt:

Die Aufteilung überrascht aus mehreren Gründen. Für viele schwere Züge, wie sie im Baustellen- und Gelegenheitsverkehr häufig sind, ist eine NOHAB zu schwach. Zudem tut man gut daran, die Loks nicht dauerhaft in Volllast zu fahren, weil es dann doch häufiger zu Schäden kommt. Es macht also wenig Sinn, nur eine Lok zu besitzen. Neben der STRABAG selbst, die nur die 1147 behalten hat, haben sich vier weitere Firmen genau eine Rundnase gekauft. Außerdem besitzen 1125 und 1142 als einzige Loks das gleiche Anti-Schleuder-System, so dass sie mit den anderen Loks nicht mehr in Mehrfachtraktion eingesetzt werden können. Es wäre also sinnvoll gewesen, diese beiden Maschinen nicht zu trennen, um sie bei Bedarf in Doppeltraktion einsetzen zu können. Aber genau das ist passiert!

Überraschend waren auch die Kaufpreise, die durchweg weit unter 100.000 € lagen. Natürlich bekommt man dafür keine neuwertigen Lokomotiven, aber angesichts der Verfügbarkeit aller wichtigen Ersatzteile durch den Hersteller waren die Käufe sicher gute Deals.

Mit 1125 hat dann die erste NOHAB Deutschland Richtung Ungarn dauerhaft wieder verlassen. Nach unserer Sonderfahrt mit dem "Balkan-Express" ins Kosovo im Jahr 2009, die über Ungarn führte, liebäugelten die Ungarn offenbar mit genau dieser Lokomotive, die vorerst ihre Santa Fe-Lackierung mit leichten Veränderungen beibehalten hat.

Die Gründung der Altmark Rail und Übernahme der NOHABs erfolgte offiziell im November 2010. Es war klar, dass auch die Altmark Rail (AMR) eine Lok in der dänischen Ursprungslackierung brauchte, und es verwundert nicht wirklich, dass mit der 1151 bereits im November eine dänische Schönheit auf dem Hof stand. Damit trug die 1151 ihre rot/weiße Farbgebung nur knapp neun Monate! Die neue Farbe kam zudem wegen Graffiti gerade recht.

MY 1151
MY 1151 Frank-Marc Siebert 23.01.2011 Haldensleben

Noch im Jahr 2010 verlor die 1149 ihr STRABAG-Design und erstrahlte bereits Ende Dezember 2010 in den neuen Altmark-Rail-Farben, die aus zwei Rottönen und gelben Zierstreifen bestehen. Das Design hatte Michael Frick bereits im Jahr 2010 der Lok 005 im Kosovo verpasst und für gut befunden. Es gab Stimmen im Netz, dass es sich um die gelungenste NOHAB-Farbgebung aller Zeiten handelte! Bei ihrer ersten Ausfahrt im neuen Design am 27.12. lag sogar Schnee.

MY 1149
MY 1149 Frank-Marc Siebert 27.12.2010 Bahnhof Haldensleben

Und damit nicht genug, auch der seit Jahren herumstehende Ersatzteilspender 1127 sollte optisch aufgearbeitet werden. Es war geplant, sie als Botschafterlok Dänemarks an den Bahnpark Augsburg abzugeben, und die Renovierung der Lok startete im Jahr 2010 zunächst mit dem Einsammeln von Spenden.

Anfang 2011 begannen dann die Arbeiten an der 1127, die bis Juni andauerten. Leider kam es nicht mehr zur Überführung der Lok nach Augsburg und sie blieb zunächst in Haldensleben abgestellt.

MY 1127
MY 1127 Frank-Marc Siebert 30.10.2011 Haldensleben

Im August fiel dann mit 1155 die nächste AMR-NOHAB in den roten Farbtopf, allerdings erhielt sie ein Design in Anlehnung an eine US-Amerikanische GM-Demonstratorlackierung.

MY 1155 und 1149
MY 1155 und 1149 Frank-Marc Siebert 03.05.2017 Köthen

Damit haben alle AMR-Loks bis auf die abgestellte 1143 eine neue Farbgebung erhalten. Leider hatte die 1155 noch elektrische Probleme und ihre Verkabelung musste erneuert werden. Das konnte aber nur in der CFL-Werkstatt in Padborg/Dänemark erfolgen. Also wurde kurzerhand die Überführung der 1148 nach Dänemark, wo sie ebenfalls repariert werden sollte, mit dem Transport der 1155 kombiniert. Zuglok war die STRABAG-1147.

Am 20.08.2011 verließ somit die 1148 zeitweise wieder deutsche Gleise, während 1147 und 1155 nach vielen Jahren mal wieder nach Dänemark gelangten.

MY 1147, 1155 und 1148
MY 1147, 1155 und 1148 Frank-Marc Siebert 20.08.2011 Padborg

Die der EBS gehörende 1131 wurde dann im Laufe des Jahres 2011 neu lackiert. Zur Freude einiger Fans erhielt sie die typische DSB-Lackierung in schwarz mit roten Führerständen. Statt des DSB-Schriftzuges prangt das Kürzel EBS auf den Nasen.

MY 1131
MY 1131 Frank-Marc Siebert 16.03.2013 Rottleberode

Mit der 1131 gab es nun seit 1999 in Deutschland erstmals eine Rundnase in dieser auffälligen Lackierung. Es kam sofort die Idee auf, auch mit dieser Lok eine Sonderfahrt zu veranstalten. Bis dahin sollte es aber noch etwas dauern.

Am 17. März 2012 führte die NOHAB-GM-Gruppe Deutschland dann ihre zweite Fotofahrt durch. Durch gute Kontakte zur Ascherslebener Verkehrsgesellschaft AVG konnten wir am Wochenende die Strecke Staßfurt-Egeln nutzen und bespannten mit 1151 und 1149 Fotogüterzüge, an denen ca. 30 zahlende Fotografen bei schönstem Wetter ihre Freude hatten.

MY 1151 und 1149
MY 1151 und 1149 Frank-Marc Siebert 17.03.2012 Westeregeln

Am nächsten Tag stand dann ein weiteres Highlight an: die NOHAB-Parade in Haldensleben. Anfang 2012 waren in Deutschland insgesamt fünf Rundnasen in der klassischen dänischen Farbgebung vorhanden, da die 1148 bereits wieder aus Padborg zurückgekehrt war. Wir liebäugelten schon länger damit, eine reine DSB-NOHAB-Parade zu organisieren, und sahen jetzt die Möglichkeit, das durchziehen zu können. Es war geplant, die abgestellte 1143 ebenfalls neu zu lackieren, und die 1148 sollte bei Gelegenheit wieder nach Celle überführt werden. Sehr viel Zeit für die Parade blieb damit nicht und wir wollten sie direkt am Tag nach den Fotofahrten in Egeln durchführen. Die Voraussetzungen waren gut, denn bis auf 1138 standen alle weinroten Loks in Haldensleben auf dem Hof. Die 1138 hatte glücklicherweise am 18.03. einen Zug nach Haldensleben zu bringen und Stephan Carraß von CLR war so nett, mit seiner 1138 an der Parade teilzunehmen. Der Zug wurde also im Bahnhof Haldensleben abgestellt und die 1138 fuhr das kurze Stück rüber zur Tankstelle, wo die Parade stattfinden sollte. Nach einigem Rangieraufwand (die Loks sollten sortiert nach Ordnungsnummern aufgestellt werden), war die Parade tatsächlich fertig und es kam sogar leicht die Sonne raus. Was für ein einmaliges Ereignis!

MY 1151, 1148, 1143, 1138 und 1127
MY 1151, 1148, 1143, 1138 und 1127 Frank-Marc Siebert 18.03.2012 Haldensleben

Gut zu erkennen sind die unterschiedlichen Lackierungs-Varianten. Bei 1143 wurde 1999 aus lizenzrechtlichen Gründen ein Flügelrad aufgebracht, bei dem die Flügel nicht gefüllt sind. Bei 1148 und 1138 sitzt das Flügelrad zu tief und berührt fast die Zierlinien. Der Rahmen unterhalb der unteren Zierlinie ist normalerweise ebenfalls weinrot, bei 1143 und 1151 aber schwarz.

Im Laufe des Sommers 2012 wurde schließlich die 1142 der BSBS neu lackiert. Sie bekam eine rote Farbe ähnlich der V200, nur statt des "V" mit einem Flügelrad auf der Front. Stationiert war die Lok im Lokpark in Braunschweig, dem ehemaligen Dampflok-AW der Bundesbahn. Am 29. und 30.09. führten wir mit dieser Lok eine Fotofahrt auf der Strecke Staßfurt-Egeln durch.

MY 1142
MY 1142 Frank-Marc Siebert 30.09.2012 Hecklingen

Inzwischen wurde bei der STRABAG ein neues Corporate Design für die Lokomotiven eingeführt, was auch die 1147 betraf. Sie erhielt die neue Farbgebung in weiß/grau im Jahr 2012.

MY 1147
MY 1147 Frank-Marc Siebert 09.05.2020 Weddel

Ebenfalls im Jahr 2012 gab die Altmark Rail die 1151 an die Cargo Logistik Rail ab, die bereits die 1138 besaß und nun über zwei NOHABs im klassischen weinroten DSB-Design verfügte, mit denen sich attraktive Doppeltraktionen zusammenstellen ließen.

Im März 2013 ergab sich die Gelegenheit, eine Fotoaktion mit der 1142 in Braunschweig durchzuführen. Um ihren Standort im Lokpark vom Braunschweiger Rangierbahnhof aus zu erreichen, muss die Lok die Zufahrt zum ehemaligen Dampflok-AW, die damals noch nicht elektrifiziert war, befahren und dabei eine doppelte Sägefahrt durchführen. Es lag noch Schnee, als sich die 12-köpfige Gemeinde in Braunschweig einfand, um die 1142 abzulichten, während sie in der Zufahrt pendelte.

MY 1142
MY 1142 Frank-Marc Siebert 16.03.2013 Zufahrt ehem. AW Braunschweig

Aus Anlass des 60-jährigen Jubiläums der 1101 im Februar 2014 organisierte die NOHAB-GM-Gruppe die nächste Foto-Sonderfahrt mit 1138 und 1149, die im März einen Güterzug auf einer Rundstrecke durch die Magdeburger Börde gezogen haben.

MY 1138 und 1149
MY 1138 und 1149 Frank-Marc Siebert 08.02.2014 Wegeleben

2014 war das Jahr der Jubiläen, denn seit genau 15 Jahren waren die NOHAB-Lokomotiven in Deutschland und die Baureihe 1800 der CFL feierte ihr 50-jähriges Jubiläum. Es lag also nahe, das jährliche Bahnhofsfest in Egeln dafür zu nutzen, um diese Jubiläen gebührend zu feiern. Am Tag vor dem Bahnhofsfest führte die NOHAB-GM-Gruppe für zehlende Fans eine Sonderfahrt mit der 1142 durch. Ziel war es, eine Zugbegegnung mit der Feldbahn des Sodawerkes, die die Strecke Stassfurt-Förderstedt überquert, zu arrangieren. Das Wetter war zwar trübe, aber der freundliche Lokführer der Feldbahn hat mitgespielt und seinen Zug kurz auf der Brücke angehalten.

MY 1142
MY 1142 Frank-Marc Siebert 02.05.2014 Nördlich Stassfurt

Leider konnten wegen technischer Probleme nicht alle eingeplanten Loks am Bahnhofsfest teilnehmen, aber es waren die 1801 als Ausstellungsobjekt und die 1142 und 1149 vor Pendelzügen zugegen.

MY 1149
MY 1149 Frank-Marc Siebert 03.05.2014 Ehle-Brücke bei Westeregeln

Im September feierten dann die Dänen das Jubiläum ihrer Baureihe MY mit der erstgebauten 1101 in Odense. Die IGE fuhr in Verbindung mit der AMR zu diesem Anlass einen Sonderzug nach Odense, der mit 1149 und 1155 bespannt war. Damit trafen die beiden "deutschen" NOHABs nach vielen Jahren mal wieder auf ihre dänischen Schwestern und konnten an der Parade im Museum Odense teilnehmen.

MY 1149, 1101, 1112, 1126, 1159 und 1155
MY 1149, 1101, 1112, 1126, 1159 und 1155 Frank-Marc Siebert 06.09.2014 Museum Odense

Dem ereignisreichen Jahr 2014 konnte das Folgejahr 2015 nicht das Wasser reichen - es passierte nichts Wichtiges. Erst im Frühjahr 2016 sollte wieder eine Fotofahrt steigen. Wir wollten kurz vor Fristablauf der 1131 am 03.03. endlich unseren Fotozug mit der rot/schwarzen Schönheit veranstalten. Sie sollte mit der anstehenden HU eine neue Farbgebung erhalten, es war also die letzte Gelegenheit. Wir bekamen die Möglichkeit, am Wochenende die Kalibahn von Gerstungen nach Heimboldshausen zu befahren, auf der normalerweise Betriebsruhe herrscht. Die Fahrdienstleiter, die werktags die Stellwerke besetzen, waren gerne bereit, eine Sonderschicht einzulegen und für unseren Zug am 27.02. die Signale zu stellen. Es wurde bei bestem Wetter eine sehr schöne Fotoaktion mit mehreren Fahrten auf der Strecke, zahlreichen Fotostopps und verschiedenen Zugkompositionen. Für die letzte Fahrt wurde die 1131 sogar noch zur DSB-1139 umbeschriftet!

MY 1131 alias 1139
MY 1131 alias 1139 Frank-Marc Siebert 27.02.2016 Heimboldhausen

Direkt nach der Veranstaltung wurde 1131 in die EBS-Werkstatt nach Karsdorf gebracht, wo sie eine neue Hauptuntersuchung und ein neues Farbdesign bekommen sollte. Es gab bereits konkrete Ideen in schwarz mit giftigem grün. Das Jahr 2017 war wieder ereignisarm. Erst in 2018 stand mit der IGE-Sonderfahrt nach Ungarn wieder ein wichtiges Ereignis an. Unter dem Titel "NOHAB, Balaton und Piroschka" organisierte die IGE im Mai 2018 zusammen mit AMR einen Sonderzug zum Balaton in Ungarn, den eigentlich 1149 ziehen sollte. Leider wurde sie kurz vor der Reise defekt und musste durch 1155 ersetzt werden. Ein Großteil der Vereinsmitglieder nahm an dieser Reise teil und der Verein stellte auch den Lokführer der 1155. Es wurde eine sehr schöne Fahrt mit ungewöhnlicher NOHAB-Parade in Tapolca.

MY 1155, M61 006 und 010
MY 1155, M61 006 und 010 Armand Schmit 11.05.2018 Tapolca

Nachdem die 1142 der BSBS seit längerer Zeit nicht mehr im Einsatz war und auf Reparatur wartete, wurde sie im Jahr 2018 von der CLR übernommen, die bereits die 1138 und 1151 besitzt. Im Rahmen ihrer Aufarbeitung wurde sie im letzten DSB-Design rot/schwarz lackiert und mit CLR beschriftet.

MY 1142 und 1138
MY 1142 und 1138 Wolfgang Mahler 06.05.2020 Großwendern

Sie ist in dieser Farbgebung seit 2020 wieder unterwegs, womit sie die 1131 ablösen sollte, die ebenfalls in 2020 eine neue Farbgebung erhalten sollte.

Bereits seit 2016 befand sich die 1131 zur HU in Karsdorf, mit der aber nicht so recht voran ging. Ein Problem waren wohl fehlende Ersatzteile. Es kam zu Verhandlungen zwischen AMR und EBS, die 2018 zum Verkauf der Lok an die AMR führten. Die EBS war zwar nicht grundsätzlich unglücklich mit der NOHAB, hatte es aber doch mit einem Einzelstück zu tun und allen damit verbundenen Schwierigkeiten, so dass der Verkauf an die AMR sicher sinnvoll war. Zur Überführung der Lok mussten zunächst neue Drehgestelle nach Karsdorf geschickt werden. In 2020 erfolgte dann die Reise nach Haldensleben im Schlepp einer STRABAG-V100. Dort begann direkt die Aufarbeitung der Lok in dem neuen Farbdesign, das André Regenspurger für AMR entwickelt hatte. Als Besonderheit sollte das Design verschieden gestaltete Frontpartien aufweisen, um für Fotografen mehr Motive zu ermöglichen.

MY 1131
MY 1131 Frank-Marc Siebert 13.09.2020 Oebisfelde

Allemal ein guter Grund, mit ihr baldmöglichste erneut eine Fotofahrt zu machen!

Kaum war die 1131 optisch fertig geworden, begannen auch schon die Arbeiten an 1149, die für ihre HU im Jahr 2022 vorbereitet werden sollte. Da Blecharbeiten notwendig wurden, wurde sie auch gleich neulackiert. Nach langen Verhandlungen mit einem dänischen Bierkonzern konnte endlich das schon lange geplante Tuborg-Design realisiert werden, bei dem Comic-Motive, die auf dem Tuborg Weihnachtsbier zu sehen waren, verwendet werden. Im Januar 2021 wurde die "Weihnachtslok" fertig.

MY 1149 Tuborg-Design
MY 1149 Tuborg-Design Frank-Marc Siebert 20.02.2021 Egeln

Seitdem erregt sie überall, wo sie auftaucht, enormes Aufsehen, ganz besonders natürlich in der Winterzeit.

Der Bericht wird jährlich fortgeführt.