Am Samstag startete unser Sonderzug früh morgens in Lübeck um 6:32 Uhr, um nach Hamburg zu fahren.
Von Hamburg sollte es dann mit hanseatischen Fahrgästen zurück über die Vogelfluglinie nach Puttgarden gehen. Trotz der unchristlichen Zeit und einer Strecke mit Strippe machten wir uns auf den Weg an die Strecke im Lübecker Süden, wo es auf Höhe der Geniner Dorfstraße eine nenneswerte Steigung gibt.
Es war auch schon etwas Licht, aber der Sound der führenden 1142 prägte diesen Augenblick! Der Zug war bereits seit Abfahrt aus der Abstellanlage zu hören, und als die 1142 mit Fahrstufe 8 vorbeidonnerte, richtete sich die Körperbehaarung auf! Sensationell, das Aufstehen hatte sich gelohnt.
Wir haben den Zug dann fahren lassen, Frühstück mit Kaffee organisiert und bei Ratekau den nächsten Fotostandpunkt angesteuert. Vor dem Sonderzug erwarteten wir den Morgen-IC, der heute blau-beschlumpft unterwegs war: es führt 218 056 der PRESS, die während der Vorbeifahrt abschaltete und fast bis zum Stillstand ausrollte, bevor sie langsam wieder Fahrt aufnahm. Ausfälle der IC-Züge wegen Lok- oder Steuerwagenstörungen kommen wohl öfter vor und wir befürchteten schon, dass die 056 heute auch wieder aushauchen sollte. Aber nix da, sie hielt bis Sonntag durch!
Bis zum Sonderzug sollte es noch etwas dauern und der Kaffee war auch schon leer. Damit uns nicht langweilig wird, schickte DB Regio noch den Strandexpress vorbei. Es führte die hübsche 218 330.
Aus der Gegenrichtung kam noch ein 648, der hier gezeigt werden soll, weil auch die LINT-Herrlichkeit Ende August in Ostholstein enden wird.
Dann endlich kam der Sonderzug gegen 10:20 Uhr angefahren. Es führte MY 1138.
Unser Plan war, diese Fahrt auf der Fehmarnsundbrücke aufzunehmen, da das Motiv nur vormittags und am besten morgens zu machen ist. Und weil morgens nicht ganz klappen würde, bot sich die Festlandsseite bei Großenbroderfähre für einen Seitenschuss an. Motiv mit Kormoranen und Segelboot.
Armand hatte sich in Burg ein Fahrrad gemietet und war über die Brücke geradelt, um den Zug ebenfalls vom Festland aus aufzunehmen.
Der Individualverkehr war heftig, es war nahezu immer Stau auf beiden Seiten der Brücke. Fotos ohne LKW oder Wohnmobile waren kaum möglich.
Die Brücke wurde zu Fotozwecken nur mit 30 km/h befahren, was ausreichend Motive ergab.
Auf dem Rückweg nach Großenbrode erwarteten wir den Strandexpress an der Überführung Schmiedestraße. Wegen der jetzt schiebenden 218 musste es ein Nachschuss werden.
Dann haben wir den BÜ Bergmühle südlich Großenbrode für die erste Pendelfahrt des Sonderzuges nach Oldenburg auf Motive geprüft. Nach einem Fußmarsch über eine Wiese war es ganz ordentlich. Der Zug kam gedreht, weil er in Burg Kopf gemacht hatte.
Es war auch ein Nachschuß auf die 1142 im Gegenlicht möglich.
Die Rückfahrt von Oldenburg nach Puttgarden erwartete Armand nochmal an der Brücke.
Wir waren bereits über die Brücke auf die Insel nach Burg gefahren. Am Gleisdreieck war nicht viel möglich, es wurde dann die Einfahrt nach Burg.
Weiter nördlich gibt es bei Niendorf eine Überführung über die Bahnstrecke und die B 207, an der die Strecke auf beiden Seiten einigermaßen frei ist. Nach dem Kopfmachen in Burg war nun wieder 1138 auf dem Weg nach Puttgarden vorn.
Der Nachschuss war angesichts der sonst sehr zugewachsenen Strecke sensationell. Endlich ist mal der ganze Zug drauf.
Dieser Standpunkt war deswegen gut besucht, es fehlte nur eine mobile Kaffeebar. Statt Kaffee gabs noch einen Teleschuss.
Wir wollten noch auf die Rückfahrt des Sonderzuges warten, um ein Video in der "richtigen Richtung" machen zu können. Als dann ein LINT kam, haben wir aus Langeweile abgedrückt.
Auf der Brücke sah das dann so aus. Es wurde auch in zweiter und dritter Reihe Aufstellung genommen. Neben Stativen waren Leitern und an anderen Standpunkten Astscheren wichtige Utensilien.
Trotz vieler Fotografen haben wir aber an allen drei Tagen nur positive Erlebnisse an den Fotostellen gehabt. Wir trafen viele Bekannte wieder und es ging überall freundlich und höflich ab. Lediglich auf den Bahnsteigen und bei organisierten Fotoaktionen mit den Fahrgästen war auffällig, dass Smartphone-Fotografen aufgrund der weitwinkeligen Grundeinstellung immer 10 Meter zu nah am Objekt standen. Trotzdem sind alle gelassen geblieben und man hat sich arrangiert. Dann kam der Sonderzug und brachte eine Fotowolke mit! Am Zugende sieht man noch die Sonne leuchten. Naja... Außergewöhnlich ist das Foto dennoch, es ist kein Fahrzeug auf der Bundesstraße zu sehen. Oft war sogar hier schon Stau bis zur Fehmarnsundbrücke.
Es war wirklich ärgerlich, auf der anderen Seite der Brücke war der Zug schon wieder in der Sonne unterwegs.
Viel mehr brauchbare Fotostellen gibts auf der Insel nicht und so sind auch wir wieder über die Brücke zum BÜ Bergmühle gefahren. Dort sollten jetzt am Nachmittag Fotos von der anderen Seite möglich sein. Armand erwartete die zweite Pendelfahrt bereits in Großenbrode. Es führte MY 1138.
Es gibt auch einen Nachschuss auf MY 1142.
Auf den abgeernteten Feldern bei Bergmühle waren reichlich Fotografen vertreten und wir trafen den einen oder anderen Bekannten. Das ausgiebige Klönen wurde dann gelegentlich von Zügen unterbrochen. Zuerst kam ein beschmierter LINT angekrochen; offenbar hatte er ein technisches Problem. Der IC hing ihm bereits im Nacken und wir waren gespannt, ob er es bis zum Ziel schaffen würde. Offenbar kam er aber tatsächlich an. Im Hintergrund lagert der Bauer die Bootstrailer der Urlauber auf seinem Feld. Auch damit kann man Geld verdienen...
Dann kam der blaue Schlumpf mit seinem IC im trüben Licht angefahren.
Es folgte der NOHAB-Sonderzug mit der führenden 1142.
Auf diese Fahrt wartete Armand mit seinem Fahrrad auf der Fehmarnsundbrücke, weswegen wir auch diese Fotos anbieten können.
Mit Glück gab es Fotos, auf denen wenigstens eine Lok frei war.
Wir blieben am BÜ Bergmühle und warteten auf den IC. Der Zug wurde aus Burg mit der schiebenden Lok zurückerwartet. Auf der anderen Seite des BÜ gab es ein schönes Motiv mit Baum, das ging sogar Blickrichtung Süden mit Streiflicht.
Es folgte ein LINT ebenfalls aus Norden und in Blickrichtung Norden war das Motiv jetzt richtig gut.
Damit war klar, dass wir die Rückfahrt des Sonderzuges nach Hamburg auch hier machen mussten. Da der Zug auf der Rückfahrt der zweiten Pendelfahrt nicht nach Burg reingefahren ist, aber sehr wohl auf der Fahrt nach Hamburg, war jetzt wieder die 1142 vorn. Und im Gegensatz zur 1138 hört man bei der 1142 die Leistung nicht nur, man sieht sie auch! Der Weg neben der Strecke ist ein Radweg, und zahlreiche Radler waren aufgrund der wartenden Fotografen neugierig, blieben im Hintergrund stehen und wollten sehen, was denn da nun wohl kommen würde.
Nun ging es auf den Rückweg, wobei uns der Strandexpress mit 218 330 noch entgegen kam. Das Licht war für die Fahrtrichtung zwar nicht so toll, aber wir wollten uns den Zug nochmal gönnen. Am alten Bahnhof Neukirchen erwarteten wir ihn.
Eine Verfolgung des Sonderzuges Richtung Hamburg haben wir uns geschenkt. Stattdessen wollten wir die Rückfahrt der 218 330 bei der Hasselburger Mühle aufnehmen.
Danach ging es zurück zur Basis nach Lübeck. Wir fuhren zum Rangierbahnhof und wollten auf die Rückkehr des Sonderzuges warten, der in Lübeck übernachten sollte. Im RBF entdeckten wir als erstes eine schöne V100 der SETG.
Auf der Fußgängerbrücke erwarteten wir den Zug.
Kurz danach zeigte sich nochmal die schöne 218.
Den Abend beschloss ein Heißluftballon über unseren Köpfen, bevor es zu Fisch und Bratkartoffeln ins Restaurant ging.
Weiter gehts in Teil 3 vom 07.08.2022!