Die NOHAB-GM-Gruppe Deutschland hatte nach dem erfolgreichen Fotogüterzug mit 1131 geplant, noch im Frühjahr 2016 eine Fotoaktion mit der grauen 1147 von STRABAG nachzuschieben. Als Termin hatten wir das Wochenende mit dem Magdeburger Hafenfest ausgesucht, damit beide Veranstaltungen besucht werden können. Schließlich waren Einsätze mit ex CFL-1800ern auf der Hafenbahn geplant - immerhin auch GM-Diesel! Leider musste die Sonderfahrt ausfallen, weil 1147 zwischenzeitlich in Bayern defekt geworden ist und wir kurzfristig die Fahrt auch nicht, wie gehofft, mit der 1149 von Altmark Rail durchführen konnten.
Für mich als Braunschweiger war der Besuch des Hafenfestes natürlich trotzdem ein Pflichtbesuch, denn die Einsätze der 1800er versprachen schöne Fotos. Zudem war für den Samstagabend eine Lokparade mit allen drei 1800ern im Abendlicht geplant. Man beachte, dass derzeit mehr 1800er in Magdeburg verweilten, als im Mutterland Luxemburg! Im Vorfeld war bekannt, dass STRABAG als Ersatz für ihre 1147 kurzfristig die 1149 für ihre Baustelle angemietet hatte. Zufällig sollte an diesem Wochenende 1149 die defekte 1147 an den Haken nehmen und zur Werkstatt nach Haldensleben bringen. Bereits am Freitag, 20.05.16, startete der Zug in Bayern und nahm noch einen Res-Wagenzug mit, der nach Baalberge zur nächsten Baustelle gebracht werden sollte. Am Samstagmorgen ging es für mich dann los nach Magdeburg, der erste Pendelzug im Hafen mit 1800 sollte um 10:30 Uhr abfahren. Um kurz nach 9 Uhr standen alle drei 1800er im Hafen auf dem Gelände der Eisenbahnfeunde Magdeburg. Die 1801 ist Ersatzteilspender und motorlos, konnte also nur ausgestellt werden. Außerdem waren die betriebsfähigen 1806 und 1817 anwesend, die als Doppeltraktion den Pendelzug auf der Südseite bespannen sollten.
Gegen 9:30 Uhr musste der Pendelzug zum Bahnsteig an der Hubbrücke rangiert werden. Auf der Nordseite war der Zug mit der MHG-1 der Hafenbahn Magdeburg bespannt, da die Loks an den Endpunkten nicht umsetzen können.
Anschließend rangierte die vereinseigene Köf die 1801 vom Vereinsgelände auf ein Abstellgleis der Hafenbahn. Warum sie nicht auf der Austellung bleiben konnte, blieb unklar.
Inzwischen setzte der Pendelzug zurück zum Bahnsteig. Die Einsätze der 1800er hatten zahlreiche Fans unter anderem auch aus Luxemburg und Belgien angelockt. Gemeinsam positionierte man sich an den besten Fotostellen, alles lief sehr entspannt ab. Um der anwesenden Fangemeinde etwas Freude zu bereiten, spendierte der GM-Bändiger im Führerstand einige Fahrstufen! Feinstaub für die Gemeinde - danke Axel!
Das Gleis mit dem offiziellen "Bahnsteig" endet direkt vor der alten Hubbrücke. Direkt neben dem Gleis verläuft ein Radweg, der durch einen Zaun abgetrennt ist.
Eigentlich wäre jetzt Vorbereitung auf die erste Pendelfahrt zur Niedrigwasserschleuse angesagt gewesen, also Suche nach Fotomotiven. Aber es kam anders! Telefonisch erfuhr ich, dass der Zug mit 1149 nicht über Nacht nach Haldensleben gefahren war, sondern noch in Gotha stand, wo die Lok betankt werden musste. Nun war Rechnen angesagt. Wie lange braucht der Zug wohl bis zur Riestedter Rampe bei Sangerhausen, und wie lange wir mit dem Auto von Magdeburg dorthin? Der Zug bestand aus einer über 600 Meter langen Leine mit 950 Tonnen Gewicht - das versprach eine Fahrt mit Fahrstufe 8 und 25 km/h über die Rampe! Also ein Pflichtprogramm! Es würde zwar knapp werden, aber wir fuhren los. Leider gibt es keine geeignete Autobahnverbindung dorthin und so fuhren wir über Landstraßen und durch Aschersleben zügig gen Süden. Wir saßen im Auto auf heißen Kohlen und erreichten schließlich die Blockstelle an der Rampe bei Riestedt. Der Bahner begrüßte uns direkt aus dem Fenster, als er uns aus dem Auto springen sah. Nach Klärung der Zugnummer konnte er uns schließlich beruhigen, unser Zug war noch nicht durch! Er würde in fünf Minuten durchkommen. Man muss auch mal Glück haben, und natürlich ein geeignetes Auto. Aber zuerst kam noch ein Getreidezug durch, bespannt mit der 285 105 der ITL. Man musste schon aufpassen, um sie als Diesellok zu erkennen. Rein akustisch kam da nicht viel.
Dann ging es los, die 1149 kam um die Kurve. Wir hatten uns beiderseits der Strecke aufgestellt und auch noch einige Geräte für Videos aufgestellt. Die 1149 ist auf dem folgenden Bild nicht unscharf durch falsche Fokussierung, sondern durch Hitzeflimmern (Tele-Aufnahme).
Doch dann kam natürlich, wie konnte es anders sein, der berühmte Gegenzug und machte dabei soviel Wind, dass das Smartphone umfiel. Also schnell aufheben, wieder aufstellen und weiterfotografieren. Schließlich hatten wir den Auftrag von den Daheimgebliebenen, dieses Erlebnis aufzuzeichnen! Dumm nur, dass nach dem Absturz die Fokussierung nicht mehr passte und der wichtige Teil des Videos unscharf wurde. Der Sound von 1149 in Fahrstufe 8 war übrigens schon lange vor dem Gegenzug zu hören.
Der BÜ wird übrigens noch handgesteuert.
Die Strecke an der Blockstelle führt über mehrere Kilometer schnurgerade bergan und ist gut erreichbar. Zeitweise wird ein Güterzug nach dem anderen bergwärts geschickt.
Es wäre schon schade, wenn wir den Sound dieser Rampenfahrt nicht für die Nachwelt aufgezeichnet hätten. Glücklicherweise hatten wir mit gleich zwei Smartphones gefilmt. Bei dem zweiten aus der Hand, also leicht verwackelt, aber dafür nicht abgestürzt. Der Zug fuhr tatsächlich nur ca. 25 km/h bei höchster Fahrstufe! Großartig. Das Video kann bei Youtube angesehen und vor allem angehört werden:
Klick hier: NOHAB-Doppeltraktion auf der Riestedter Rampe
Von der anderen Seite gibt es auch Bilder.
Jetzt nahmen wir die Verfolgung auf und kürzten die Strecke Richtung Klostermansfeld ab. Dort stellten wir uns an die Brücke der Bergwerksbahn. Kurz nach uns kam der Zug auch schon an, diesmal mit deutlich höherem Tempo.
Ab jetzt wurde die Verfolgung schwierig. Wir holten den Zug erst wieder in Baalberge ein, wo die Waggons abgestellt wurden. 1149 hatte schon rote Schlusslampen drauf, weil die Fahrt zurück über Bernburg und Staßfurt ging.
Bis Güsten, wo Kopf gemacht werden muss, würde nun 1147 führen. Allerdings ohne Antrieb, 1149 schiebt die Fuhre.
Wir wollten noch ein Motiv mit Raps und fanden eine Stelle vor Eickendorf.
Inzwischen führte wieder 1149. Dafür lag auf der 1147 das bessere Licht, also war ein Nachschuss fällig.
Ab Eickendorf war eine Verfolgung zwecklos. Auf dem Weg zum Hafenfest haben wir die Loks am Magdeburger HBF allerdings nochmal gesehen. In jedem Fall war dieser Zug eine schöne Entschädigung für die ausgefallene Fotofahrt und hat den eigentlich notwendigen Rundnasen-Anteil an dem Wochenend-Event sichergestellt. Danke nochmal an den Tippgeber! Als wir im Hafen ankamen, hing die 1817 alleine vorm Zug. Wir erwischten sie auf dem Rückweg von der Niedrigwasserschleuse am BÜ Saalestraße.
Für die nächste Fahrt positionierten wir uns am Stellwerk B1 der Hafenbahn. Es führt die MHG-1 der TRANSPORTWERK Magdeburger Hafen GmbH, bei der es sich um die ehemalige V100 004 der DR handelt.
Der Nachschuss zeigt, wie 1817 das Stellerk B1 passiert. Der Zug biegt hier nach Nordosten ab, um zur Steinkopfinsel zu fahren.
Um die Steinkopfinsel zu erreichen, muss ein Zweigkanal überquert werden. Die Strecke steigt dort auf einer Rampe an und befährt eine moderne Stahlbogenbrücke. Links im Hintergrund sind bereits die Krananlagen der Steinkopfinsel zu erkennen.
Vom gleichen Standort ergab sich noch ein schönes Telemotiv mit Brücke.
An dieser Stelle muss den Organisatoren und Aktiven des Hafenfestes ein großes und umfassendes Lob ausgesprochen werden! Selbst an die Kleinigkeit, das Licht der 1817 trotz Rückwärtsfahrt einzuschalten, wurde für die Fotografen gedacht! Wir waren auch ausgesprochen dankbar, dass die 1800er am Südende des Zuges eingesetzt wurden, wo sie ständig im besten Licht standen. Aber der Knaller war der Fahrweg auf der Steinkopfinsel! Hier gibt es noch umfangreiche Gleisanlagen und normalerweise befährt der Pendelzug die Gleise, die direkt neben der Straße verlaufen. An diesem Wochenende aber wurde der Zug über das Verladegelände geführt. Und zwar auf dem westlichsten Gleis, das direkt an der Kaimauer entlang und unter den Verladekränen hindurch führt! Dadurch ergaben sich tolle Fotomotive. Hier zum Beispiel die 1817 auf Höhe einer Flussspathalde, links ein Lastschiff im Hafenbecken und hinter der Lok ein TAKRAF-Kran, unter dem sie gleich hindurchfahren wird.
Hochkant mit Kran lässt es sich auch ansehen!
Die Pendelfahrt endete an der Niedrigwasserschleuse rechts im Bild. Dort konnten die Fahrgäste aussteigen und sogar die Schleuse besichtigen. Die Schleuse verbindet den Abstiegskanal Rothensee mit der Elbe und dient dazu, den Wasserstand im Hafen auf hohem Niveau zu halten, auch wenn die Elbe Niedrigwasser führt. Nach 10 Minuten wurde die Rückfahrt angetreten.
Die Rückfahrt erwartete ich nördlich der Brückenrampe auf einer Böschung mit Blumenbewuchs.
Kurz vor dem Endpunkt an der Hubbrücke hatten wir den Zug wieder eingeholt.
Für 18 Uhr war eine Parade der drei 1800er angekündigt. Vorher sollte der Pendelzug noch einmal zur Schleuse fahren. Nördlich des Stellwerks B1 verläuft die Hafenbahn parallel zur Straßenbahn.
Inzwischen hatten sich ein paar dünne Schleierwolken eingefunden, so dass wir auf den Sonnenstand keine Rücksicht mehr nehmen mussten. Auf der Steinkopfinsel steht ein interessantes Bauwerk: der Hafenmeisterturm. Dabei handelt es sich um einen außen hellblau gefliesten, quadratischen Turm, der durch seinen verglasten Aussichtsbereich wie ein Stellwerk aussieht. Die Pendelzüge befuhren das Gleis direkt neben dem Turm.
Zwischen Hafenmeisterturm und Brücke standen auch noch Verladekräne, die aber von den Zügen nicht direkt passiert wurden.
Der Nachschuss hatte ein Frachtschiff, Enercon-Windanlagen, zwei Kräne, eine Doppelkreuzungsweiche und natürlich 1817 im Angebot.
Kurz vor der Niedrigwasserschleuse stehen zwei Baustoffsilos fotogen neben den Gleisen. Dort warteten wir die Rückfahrt ab.
Die MHG-1 passt farblich perfekt zu den Kränen des Hafens. Für Hafenfans reichlich tolle Motive. Und das war nur der Anfang, der Sonntag sollte noch kommen!
Kurz vor dem Stellwerk B1 gibt es eine Fußgängerbrücke, wo der Zug im Einschnitt aufgenommen wurde.
Die Fahrten begannen und endeten jeweils direkt vor der Hubbrücke, die nicht mehr befahren werden kann, an einem Prellbock.
Nahe dem BÜ Saalestraße standen einige Loks abgestellt. Darunter auch der Goldbroiler 346 560 der CLR.
Dahinter stand 202 327 der LEG.
Ein paar Gleise weiter stand 229 181 der CLR im Abendlicht fotogen vor einer Reihe Kesselwagen abgestellt.
Alles wartete jetzt auf die Parade, die unmittelbar nach der letzten Zugfahrt stattfinden sollte. Kurz nach 18 Uhr kam die Fuhre mit 1817 von der Hubbrücke zurück und hatte 1806 dabei, die für die Parade benötigt wurde. Das Licht war inzwischen dem Anlass angemessen, die Wolken gaben die Sonne frei. Die offene Tür der 1806 war den sommerlichen Temperaturen geschuldet. Auf den Führerständen war es kuschelig warm.
Die Loks drückten den Zug über den BÜ, um ihn dort abzustellen.
Dann wurde die Parade aufgebaut. Zunächst musste noch die 1801 abgeholt werden, die inzwischen wieder auf dem Ausstellungsgelände stand.
Dummerweise war die 1801 inzwischen von einem Zug aus der Lok 298-25 und einem Bghw-Wagen zugeparkt worden. Es musste also erst etwas umrangiert werden. Schließlich zog man den Bghw-Wagen einfach mit raus.
Nach zahlreichen Rangiermanövern sah das ganze dann so aus.
Wer hätte das gedacht: eine CFL-1800er-Parade in Magdeburg! Schöne Loks - schönes Licht - schöne Parade!
Aber man soll es kaum glauben, die verwöhnten Fotografen waren nicht ganz zufrieden. Es wäre doch schön, wenn die Loks weiter vorn auf dem geraden Gleisabschnitt versetzt stehen würden. Das Lokpersonal hatte nach dem langen Arbeitstag zunächst keine Lust mehr, alles nochmal umzustellen. Aber die persönliche Besichtigung am Fotografenplatz überzeugte dann doch. Wenn schon, dann richtig! Schließlich war absehbar, dass eine solche Parade in Deutschland zukünftig nicht mehr stattfinden kann! Und so kam es zur Parade Version 2.
Nun waren alle zufrieden. Jetzt hieß es, möglichst alle extravaganten Blickwinkel auszuprobieren.
Die Parade war ein absolut gelungener Abschluss des ersten Hafenfesttages! Den Akteuren gilt unser Dank für diesen schönen Tag. Allerdings sollte ja auch noch der Sonntag kommen...
Nach einer kurzen Nacht und mit geladenen Akkus der Fotoausrüstung waren wir gegen 9 Uhr wieder in Magdeburg. Der erste Pendelzug sollte gegen 10 Uhr fahren, wir hatten also noch etwas Zeit. Zufällig hatte jemand ein H0-Modell der 1817 dabei, mit dem wir etwas am Original herumgespielt haben.
Der Zug mit beiden 1817ern und der 1806 parkte noch vor dem Gebäude der Magdeburger Eisenbahnfreunde und sollte in Kürze zur Hubbrücke umsetzen.
Am nördlichen Zugende hing wieder MHG-1, die den Zug an der abgestellten 1801 vorbeizog.
Dann wartete der Zug an der Hubbrücke auf Fahrgäste. Das Motiv kennen wir schon, heute war aber mal die 1817 vorne.
Rechtzeitig vor der Abfahrt machten wir uns auf den Weg an die Strecke. Heute sollte das brachliegende Stellwerk gegenüber Stellwerk B1 mit ins Bild, was nur morgens machbar ist. Unterwegs erwischten wir die MHG-2 mit Schottterwagen.
Dann kam unser Zug mit zweimal 1800 hinten dran.
Eingerahmt von Wartezeichen Ra 11b biegt der Zug nach rechts ab und gibt den Blick auf MHG-2 frei.
Im Vergleich zu gestern waren wir heute früh dran und konnten die Morgensonne nutzen. Eine Flussspathalde sorgte für einen erhöhten Standpunkt.
Der Nachschuss mit 1800er-Doppel am Hafenbecken war ein Traum.
Das Hochkant-Motiv mit Kran zeigt wieder Windräder im Hintergrund. Man blickt in Richtung Enercon, die weiter nördlich Windgeneratoren herstellen.
Und weils so schön war, gabs auch noch einen Tele-Nachschuss. Für jemanden, dem es zu langweilig ist, immer die gleichen Loks an anderer Stelle oder Reihung zu sehen, mag dieser Bericht eine Zumutung sein. Ich freue mich auch heute noch über die Vielfalt an Motiven mit diesen eleganten CFL-Lokomotiven bei traumhaftem Wetter.
Das Fahrtziel Niedrigwasserschleuse kennen wir auch schon, dieses Mal steht aber die Windkraft im Hintergrund.
Auf der Rückfahrt SCHWENKt der Zug an den Silos wieder nach rechts ab.
Die Brücke zum Festland wird ebenfalls über eine Rampe erreicht. Unser Lokdompteur hat es dabei ordentlich krachen lassen und der 1817 die Sporen gegeben.
Vor dem Stellwerk B1 haben wir den Zug wieder eingeholt. Die Gleise unter der Brücke führen Richtung Rangierbahnhof Rothensee.
Kurz vor dem Fahrtziel Hubbrücke unterquert der Zug die Hauptstrecke Magdeburg - Biederitz. Der Damm diente als erhöhter Standpunkt.
Die nächste Fahrt fand in gleicher Bespannung statt. Wir bezogen Position auf Höhe Korbwerder, wo die Strecke zur Rampe Steinkopfinsel nach rechts abbiegt.
Was wir bisher noch nicht erledigt hatten, war der Hafenmeisterturm mit 1800ern. Voilá!
Am Eisenschrott vorbei Richtung Kran.
Und nochmal die Baustoffe fürs Leben.
Strom aus Wind meets Strom aus Diesel an der Niedrigwasserschleuse.
Zwischen Korbwerder und der Havelstraße stehen noch schöne alte DR-Lampen in Reih und Glied.
An der Hubbrücke machten wir quer über das Hafenbecken ein Foto vom Zug. Die Fahrzeug-Ausstellung an der Niels-Bohr-Straße haben wir an den beiden Tagen geflissentlich ignoriert. Es war in diesem Jahr kein weiterer GM-Diesel dabei.
An diesem Tag fand eine weitere Pendelfahrt mit den beiden 1800ern am südlichen Zugende statt, bevor dann geplant war, die 1806 solo fahren zu lassen. Also noch eine Runde drehen und neue Motive finden. Zum Beispiel an der Rampe zur Steinkopfinsel.
Ne, hatten wir so noch nicht. Dieses mal ist 1806 dabei!
Die Sonne stand jetzt am frühen Nachmittag so, dass sie in der Scheibe der 1806 reflektierte.
Am Kran für den Rhein-Umschlag war das rechte Gleis durch einen Greifer blockiert. Es musster also immer das linke Gleis an der Kaimauer befahren werden.
Jetzt noch mit Tele auf den zweiten Kran gehalten.
Die Niedrigwasserschleuse haben wir uns dann tatsächlich gespart. Aber mit den Kränen waren wir noch nicht fertig. Es ging ja auch noch was von oben.
Die Fußgängerbrücke kurz vor dem Stellwerk B1 hatten wir auch noch nicht im Kasten.
Auf dem Weg zur Hubbrücke nähert sich der Zug dem BÜ Saalestraße.
Dann wurde die 1817 abgekuppelt und es präsentierte sich die 1806 solo am Zug zwischen Havelstraße und Korbwerder.
Auf der Steinkopfinsel haben wir die 1806 vor den Kränen eingeholt.
Wir wussten damals zwar schon, dass das EBA dem Betrieb der 1800er in Deutschland, vorsichtig formuliert, nicht allzu wohlwollend gegenüberstand und der Einsatz der Loks auf dem DB-Netz ungewiss war. Aber dass die 1806 bereits am 11. Dezember 2016, also etwa ein halbes Jahr nach dieser Veranstaltung, nach Luxemburg überführt werden sollte, wussten wir noch nicht.
Sie wurde von der nationalen Denkmalschutzbehörde Luxemburgs übernommen, als nationales Denkmal eingestuft und bleibt als betriebsfähige Museumslok erhalten. Wer hätte das gedacht?
Die 1817 und die 1801 sind bei Powerrail und somit in Deutschland verblieben, sie stehen heute in Egeln.
Was mich betrifft, waren das an diesem Tage die letzten Aufnahmen der 1806 in Deutschland.
Inzwischen hat die 1806 eine Neulackierung und ihre alte CFL-Beschriftung mit kleiner Nummer und CFL-Logo auf der Front zurück erhalten.
Die 1817 ist noch heute (2021) betriebsfähig und wird als Verschublokomotive auf der AVG-Infrastruktur Stassfurt-Egeln verwendet.
Was hatten wir bisher noch nicht? Richtig, ein 1800er-Sandwich! Also wurde für die nächste Pendelfahrt die MHG-1 gegen die 1817 getauscht.
Wer dachte, jetzt müsste es das doch gewesen sein, irrt! Wir hatten die Nase noch immer nicht voll und freuten uns über das Sandwich.
Und auch Axel hatte auf der 1817 noch seinen Spaß an der Rampe, leider etwas zu früh, als noch die Schilder im Weg waren.
Wenigstens war bei 1806 die Tür jetzt zu.
Die 1817 mit Hafenmeisterturm ging nur mit leichtem Weitwinkel.
Und jetzt noch Sandwich mit Kränen.
Und Sandwich mit Niedrigwasserschleuse. Das Licht war jetzt rum.
Sandwich mit Silos.
Und ein Nachschuss auf 1817 mit Kränen.
Hinter dem Stellwerk B1 wurde dann MHG-1 für die letzten Meter vorgespannt.
Dann war kurz vor 16 Uhr Schluss, der Zug wurde abgestellt und die 1806 auf dem Abstellgleis der Powerrail hinter 1801 geparkt. 1817 fährt vorbei.
Auch 1817 gesellte sich noch dazu.
Dann waren zwei schöne Tage vorbei und alle traten zufrieden die Heimreise an. Allen Organisatoren, Helfern und dem Fahrpersonal sei herzlichst gedankt - es war ein unvergessliches und nicht wiederholbares Wochenende! Übrigens auch ein Lob an die Fotografen, es ging jederzeit entspannt und freundlich zu. So muss das sein....
Frank-Marc Siebert