Wir wollen an dieser Stelle mit ein paar Fotos aus den letzten 16 Jahren an MY 1127 erinnern und die Aufarbeitung dieser Lok dokumentieren. Das erste uns vorliegende Foto stammt aus dem Jahr 1994 und zeigt MY 1127 in hervorragender rot/schwarzer DSB-Lackierung im Depot Århus.
Im Jahre 1999 kam MY 1127 mit neun weiteren DSB-Rundnasen nach Deutschland zur NEG. Alle Loks bis auf MY 1143 wurden in blau/silber neu lackiert und erhileten große NEG-Anschriften. Am 14.04.2000 stand MY 1127 neben den anderen neun Loks in Flechtingen abgestellt.
Das nächste Einsatzfoto stammt aus dem Jahr 2001 und zeigt MY 1127 der eurotrac als Vorspann vor einer weiteren NOHAB in Bremen mit einem Containerzug.
Im Jahr 2004 trafen wir MY 1125 in Haldensleben wieder. Sie war aufgebockt und von ihren Drehgestellen befreit in der Halle.
Anschliessend wurde MY 1127 abgestellt und zum Ersatzteilspender degradiert. Seitdem stand sie in Haldensleben im hinteren Bereich des Werkes und wartete auf bessere Zeiten. Ein Foto aus dem Jahr 2008 zeigt sie mit Plane auf dem Dach und fehlender Frontscheibe.
Mehr als ein Jahr später stand sie an anderer Stelle immer noch mit Plane, neuer Scheibe, aber zerschlagenen Lampen.
Über die Aufarbeitung der Lok im Jahr 2010, für die noch immer Spender gesucht werden, berichtet Michael Frick mit aktuellen Infos und Fotos.
Der Spendenaufruf an die NOHAB-Gemeinde hat bereits folgende Gelder zusammengebracht:
Michael Frick: | 6.250 Euro |
Ulf Häger: | 60 Euro |
Martin Händel: | 120 Euro |
Klaus Korbacher & NOHAB-Lady: | 500 Euro |
Wolfgang Mahler: | 100 Euro |
Niklas Martin: | 100 Euro |
Ronny Quaß: | 22,22 Euro |
Marcus Recksiek: | 100 Euro |
Karl Arne Richter: | 44,44 Euro |
Harald Riedel: | 60 Euro |
Armand Schmit: | 100 Euro |
Frank-Marc Siebert: | 100 Euro |
TÅGAB (Schweden): | Sachspende 2 Aufstiegsleitern |
Rico Walter: | 75 Euro |
Wedekind Modellbahn: | 110 Euro |
Nach dem Kauf der Lok war die nächste Investition das Bestellen der Beschriftungsfolien für die braune DSB-Lackierung.
Kostenpunkt: 350 Euro
Das Jahr 2011 hat grade angefangen und es tut sich was bei der 1127: die Schilder sind geliefert worden!
Am 08.12.2010 sah sie noch so aus: der Winter war auf MY 1127 niedergegangen.
Anfang Januar hat sich der Winter erstmal verabschiedet und ich kann Arbeitsaufnahme durchführen.
Die letzten Untermieter sind auch raus aus der Lok.
Am Montag, 17.01.2011, steht sie endlich in der Halle zum Trocknen.
Am Dienstagmittag, 18.01.2011, habe ich endlich die zugeklebte Tür aus der Nase rausbekommen.
Die Fronttür braucht einige neue Bleche, ehe sie wieder an Ihren Platz kommt.
Am Abend des 18.01.2011 bin ich mit Schleifen schon zur Hälfte an der ersten Langseite voran gekommen. Es gibt viele Stellen, wo der Rost Löcher entstehen ließ.
Am 19.01.2011 war reichlich Drecksarbeit dran. Die Gitter an den Längsseiten mussten abgebaut, das Biotop dahinter entsorgt werden. Das Grün ist keine Farbe, sondern Flora!
Auch an der Seitentür gibt es reichlich Löcher, die noch geschlossen werden müssen.
Ansonsten war Schleifen angesagt. Außerdem mussten noch Fehlteile wie z. B. Scheiben zusammengesucht werden. Die beiden Kupplungen sind auch wieder da. Abends sah die Seite der Lok so aus.
Am 20.01. mussten alle abgerissenen Schrauben der Gitter ausgebohrt werden. Dann wurden die Gitter mit der Flex/Drahtbürste gereinigt und innen grundiert.
Die Anbauflächen der Gitter mussten auch grundiert werden. Dann kam das erste Gitter wieder dran an 1127.
Die Rostlöcher und -nester wurden aufgeschnitten.
Zum Feierabend sah die Lok dann so aus.
Am 22.01. war dann die Nase 1 fertig geschliffen.
Auch an Nase 1 mussten Rostlöcher freigeschnitten werden. Es ist typisch für NOHABs, dass sich Wasser hinter den Blechen sammelt und nicht abfließen kann, weil keinerlei Abflusslöcher vorgesehen wurden. Dann blüht der Rost im Verborgenen.
Auch an der Längsseite sind großflächige Blecharbeiten auszuführen.
Was man alles so findet: eine Trage auf Führerstand 1!
Der Schleifplatz für die Seitengitter besteht aus zwei Böcken und einer Schleifbürste. Die NOHAB besitzt auf jeder Seite drei Gitter, die alle unterschiedlich lang sind.
Für die schwere Arbeit hat man ja seine Leute! Der Kupplungshaken wird von hinten mit einem 100er-Schlüssel über Kopf festgezogen. Das ist besser als Fitnessstudio!
Für den zweiten Zughaken und die zwei Kuppelketten nimmt man besser die Schubkarre.
Nun ist auch der zweite Zughaken montiert. Eine Arbeit, die nur zu zweit erledigt werden kann.
Dann waren auch die Gitter an der anderen Längsseite abmontiert. Jetzt ist wieder Bürsten angesagt.
Am 24.01. war dann die Längsseite fertig vorbereitet, alles ist sauber, geschliffen und der Rost ist entfernt.
Der Dreck, der hinter den Lüftergittern schlummerte, füllt eine halbe Schubkarre.
Die letzten Gitter sind auch gereinigt. Damit ist diese Drecksarbeit endlich erledigt.
Auch im Februar wurde schon fleissig an 1127 gearbeitet. Die Löcher im Blech mussten gespachtelt werden.
Die Bleche für die ganz großen Löcher waren geliefert und wurden eingeschweißt.
Im Februar gab es wieder einen Arbeitseinsatz mit Unterstützung für die schweren Arbeiten zu zweit. Aber zunächst wurden die neu gegossenen NOHAB-Fabrikschilder angeschraubt. Zum Lackieren kommen sie dann nochmal runter.
Von den Frontscheiben war nur eine in Ordnung, die anderen drei waren gerissen und mussten ausgetauscht werden. Das geht am besten zu zweit, einer drückt, der andere fängt die Scheibe auf. Wir haben uns gefragt, was eine echte gebrauchte und gerissene NOHAB-Frontscheibe wohl bei Ebay bringen würde...?